Jubiläum Jubiläum: Siegfried Held feiert 65. Geburtstag

Frankfurt/Main/dpa. - Besonders der Erfolg mit Borussia Dortmund imEuropapokal der Pokalsieger 1966 gegen den hoch favorisierten FCLiverpool ist ihm in besonderer Erinnerung geblieben. Nach seinerKarriere arbeitete Held im In- und Ausland als Trainer. Seit Anfangdes Jahres kümmert er sich um die Fans von Borussia Dortmund. AmDienstag feiert der zweifache Familienvater, dessenMarkenzeichen die buschigen Augenbrauen sind, seinen 65. Geburtstag.
Zusammen mit Stan Libuda und Lothar Emmerich bildete «Sigi» HeldMitte der 60er Jahre das gefürchtete Dortmunder Angriffstrio. 1965von den Offenbacher Kickers in den Ruhrpott gekommen, avancierte ergleich in seiner ersten Saison bei den Schwarz-Gelben zumLeistungsträger. Elf Tore gelangen ihm im ersten Jahr, das der BVBhinter Meister 1860 München auf Platz zwei abschloss.
Übertroffen wurde das erfolgreiche Abschneiden in derMeisterschaft noch vom Auftreten auf internationaler Bühne. Über dieStationen FC Floriana (Malta), ZSKA Sofia, Atletico Madrid und WestHam United erreichten die Dortmunder das Endspiel im Europapokal derPokalsieger. Drei Tore erzielte Held auf dem Weg ins Finale, dochseinen wichtigsten Treffer hatte er sich für das Duell mit dem großenFC Liverpool in Glasgow aufgehoben: In der 61. Minute brachte Heldden BVB in Führung. Zwar gelang den Engländern in der regulärenSpielzeit noch der Ausgleich, Libuda machte aber in der Verlängerungden ersten Europacupsieg einer deutschen Mannschaft perfekt.
«Die Zeit in Dortmund war die schönste meiner Karriere», sagteHeld einmal rückblickend. Sechs Jahre spielte er für die Schwarz-Gelben, ehe es ihn zurück zu den Offenbacher Kickers zog. 1977schnürte der Stürmer noch einmal zwei Jahre die Fußball-Schuhe fürdie Borussia, bevor er seine Karriere bei Bayer Uerdingen nachinsgesamt 422 Bundesligaspielen und 72 Toren ausklingen ließ.
Auch in der Nationalmannschaft startete Held mit seinem erstenWechsel nach Dortmund durch. Sein Debüt im DFB-Team absolvierte er imFebruar 1966 in England, wo er wenige Monate später auch an derWeltmeisterschaft teilnahm. Unter Bundestrainer Helmut Schön kam Heldin allen Spielen inklusive des Finales zum Einsatz, konnte diebittere Niederlage gegen die Gastgeber aber nicht verhindern.
Bei der WM 1970 in Mexiko gehörte Held ebenfalls zum DFB-Kader,kam aber nur noch sporadisch zum Einsatz. Im Jahrhundert-Spiel gegenItalien (3:4 nach Verlängerung) wurde er eingewechselt. Nach seineraktiven Karriere begann der 41-malige Nationalspieler nahtlos seineKarriere als Trainer. Den FC Schalke 04 führte er 1982 gleich inseinem ersten Jahr in die Bundesliga. Danach folgten zahlreicheStationen im Ausland, unter anderem bei Galatasaray Istanbul sowieals Nationaltrainer von Island, Malta und Thailand.
Während seiner ganzen Karriere galt Held eher als «Schweiger».«Ich bin kein Unterhaltungskünstler. Aber ich bin hier ja auch nichtals Rudi Carrell verpflichtet worden», sagte er im Oktober 1993wenige Monate nach seiner Anstellung bei Dynamo Dresden. Auch überseinen Ehrentag wollte Held lieber nicht reden. Sein Verein BorussiaDortmund ließ mitteilen, das Geburtstagskind wolle den Tag ungestörtim Kreise der Familie verleben.