Jubiläum Jubiläum: Handballtor bleibt sein «Zuhause»
Holzdorf/MZ. - Eines ist er wirklich: Ein Mannsbild wie es im Buche steht. Gerd Ziemer ist im wahrsten Sinne des Wortes unübersehbar. Doch noch mehr als seine stattliche Erscheinung fällt sein freundliches Gesicht auf. Strahlende Augen, ein lebensfrohes Lächeln, der Mann hat sichtlich Spaß am Leben.
Sechs Jahrzehnte konnte der Holzdorfer bisher testen, ob denn dieses, sein Leben auch wirklich Spaß machte. Und hat es? "Ja natürlich, auch dann, wenn es mal Schwierigkeiten gab", resümierte Gerd Ziemer am Montag. Da wurde er 60 Jahre jung, feierte sein Jubiläum mit der Familie und vielen Freunden und Bekannten. Denn Gerd Ziemer ist bekannt in Holzdorf. Ob als Handballer, Karnevalist oder Feuerwehrmann, es ist schon beinahe bewundernswert, wie er all seine Aktivitäten zeittechnisch auf die Reihe bekommt. Schließlich geht Gerd Ziemer auch noch arbeiten, "da haben meine Planungen nicht ganz hingehauen, denn ursprünglich wollte ich mit dem 60. in den Ruhestand gehen".
Der wird nun also noch einige Zeit auf sich warten lassen, doch Gerd Ziemer dürfte bis dahin keine Langeweile plagen. Stichwort Handball. Mit seinen 60 Jahren ist er der älteste aktive Handballer, seit 45 Jahren frönt er dieser Leidenschaft, gehört der Alt-Herren-Mannschaft des TV "Frisch auf" Holzdorf an. Auf die Frage, welche Position er da inne hat, antwortet er mit einem beinahe schelmischen Grinsen: "Na welche wohl? Die des Torwartes natürlich."
Und da Gerd Ziemer mit seinem Team im Punktspielbetrieb steht, geht es jedes zweite Wochenende aufs Spielfeld, dazu kommen die nötigen Trainingseinheiten. "Die schwänze ich nur dann, wenn ich einen Zehn-Stunden-Arbeitstag hinter mir habe, da wird das mit dem Bällehalten nichts mehr." Sichtlich stolz ist Gerd Ziemer darauf, dass er seine Handballliebe weitervererbt hat. Sohn und Enkelsohn mischen nämlich auch in dieser Sportart mit. "Wenn sie nichts dafür übrig hätten, wäre ich auch nicht böse. So aber haben wir eine Familientradition aufgebaut."
Und wie ist das mit der Feuerwehr und dem Karnevalsverein? Da tritt Gerd Ziemer nun etwas kürzer. "Bei der Löschtruppe rücke ich nicht mehr mit zu Einsätzen aus, stehe aber mit meinen technischen Erfahrungen zur Verfügung. Und auch den Karnevalisten bin ich mit Herz und Seele weiter verbunden, wenngleich die Zeiten, als ich mit dem Männerballett auf der Bühne zu erleben war, jetzt vorbei sind."
Gerd Ziemer ist also zufrieden. Mit sich, mit seinem Leben. Doch was wünscht er sich für die kommenden Jahre? "Nur eines, nämlich Gesundheit. Denn nur wenn ich gesund bin, kann ich all das, was mir Spaß macht, weiterführen."