Jubiläum Jubiläum: «Ekki» feiert heute seinen 60.
SANGERHAUSEN/MZ/PL. - Der in Voigtstedt (heute zu Thüringen gehörig) geborene Trocha machte erst einmal was gemeinhin jeder macht: Er erlernte "einen ordentlichen Beruf." Und so wurde der 18-Jährige Maurer und hatte gleichzeitig sein Abitur in der Tasche so etwas gab es damals in der DDR. Und als ein Studium ins Haus stand wurde der junge Mann nicht etwa Bauingenieur oder Architekt, Trocha ging zur DHFK (Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport) in Leipzig. An die berühmte Sportstätte zog es den Leichtathleten, der gut mit Speer, Kugel und Diskus umgehen und in den Wurfdisziplinen ordentliche Ergebnisse vorwies. Trocha wurde Sportlehrer. Das Diplom hatte er 1972 in der Tasche und eine Anstellung als Lehrer auch und zwar an der Berufsschule des Braunkohlenkombinates Bitterfeld. Dort hielt es den Mann aus dem Südharz drei Jahre und erstaunt stellte es jüngst fest, dass die dreijährige "Bergbautätigkeit" sich sogar im Rentenbescheid wieder fand. "Ein paar Euro macht das schon aus" freut sich Trocha, der freilich noch nicht ans Rentenalter denkt. "Es gibt noch viel zu tun im Sport", sagt "Ekki", wie ihn viele nennen.
Bis zur Wende kümmerte sich Ekkehard Trocha um den Kinder- und Jugendsport beim damaligen DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund vergleichbar mit dem heutigen Kreissportbund). Diese Gremium wurde abgewickelt und die erfahrenen Leute meist "in die Wüste geschickt." Trocha fand erst einmal Arbeit als Lehrer in seinem Nachbarort Hayn und näherte sich seinem einstigen Maurerberuf wenigstens im Ansatz: Er kümmerte sich um mehr als sieben Jahre um den Einkauf eines großen Tiefbauunternehmens.
Seit 1998 hat ihn der Sport wieder - und umgekehrt. Seit April 1998 durfte sich der diplomierte Sportlehrer wieder seinem "Lieblingskind" widmen und ist nun wieder zuständig für den Kinder- und Jugendsport auch im fusionierten Landkreis Mansfeld-Südharz. Und das sogar als stellvertretender Geschäftsführer.
Seither kümmert sich Trocha u.a. intensiv um die Erlangung des Sportabzeichens "als Ausdruck guter sportlicher Entwicklung am den Schulen." Und nicht nur auf diesem Feld kann sich seine erfolgreiche Arbeit messen lassen. Lag der Landkreis vor ein paar Jahren noch auf einem 16. Platz in Sachsen-Anhalt, so gab's im vergangenen Jahr eine Urkunde für den zweiten Platz im Lande. Eine tolle Entwicklung, die mit der intensiven Arbeit Trochas etwas zu tun hat. Mit Bravour umschiffte er auch im vergangenen Herbst die stürmischen Klippen um die traditionellen Crossläufe der Grundschulen. Die wären fast am Geldmangel gescheitert. Sportlehrer retteten mit ihrer Initiative den Traditionslauf und Trocha war rechtzeitig bei ihnen und half bei den organisatorischen Dingen.
Trocha hob mit anderen übrigens auch den Nachwuchswettbewerb um den "Südharz-Cup" mit aus der Taufe. Der findet im Mai dieses Jahres zum vierten Male statt und gilt als einer der wichtigen leichtathletischen Nachwuchswettbewerbe im Lande. Und wenn sich die Leichtathleten in den letzten Jahren so gut entwickelt haben und an die erfolgreichen Jahre zu DDR-Zeiten anknüpfen, dann hat das auch etwas mit Trocha zutun. Denn er gilt neben Trainerlegende Helmut Reinefahl als einer derjenigen, die den Impuls für den Neubeginn der Leichtathletik gegeben haben.