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Jährlich 800 Alkoholtote in Sachsen-Anhalt

04.02.2013, 10:08

Bier, Schnaps, Wein - zu viel Alkohol ist tödlich. Die Zahl der Alkoholtoten in Sachsen-Anhalt ist hoch - vor allem Männer sind betroffen.

Magdeburg/Wiesbaden - In Sachsen-Anhalt sterben so viele Menschen an Alkohol wie in kaum einem anderen Bundesland. Allein im Jahr 2011 registrierte das Statistische Bundesamt 828 Alkoholtote und damit fast 36 Tote pro 100 000 Einwohner, wie das Amt am Montag auf Anfrage mitteilte. Nur in Mecklenburg-Vorpommern gab es mit mehr als 37 Toten pro 100 000 Einwohner eine höhere Quote. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei knapp 18 Toten, am niedrigsten ist er in Bayern mit 13 Toten.

Sehr groß sind die Unterschiede zwischen Männern und Frauen: 652 Alkoholtote waren 2011 in Sachsen-Anhalt Männer, 176 waren Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl der Toten im Land konstant, bundesweit sank sie hingegen von mehr als 15 000 auf unter 14 700.

Erst vergangene Woche hatte das Statistische Landesamt berichtet, dass die Zahl der Komasäufer unter Kindern und Jugendlichen im Jahr 2011 zurückgegangen sei. 506 junge Menschen zwischen 10 und 20 hätten sich bis zum Umfallen betrunken, das seien 21,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Nach der Statistik des Bundesamtes haben vor allem die neuen Bundesländer eine relativ hohe Zahl an Alkoholtoten. Experten sehen dies als Folge anderer Trinkgewohnheiten. Eine Studie der Deutschen Krankenversicherung war im Oktober vergangenen Jahres dagegen zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ostdeutschen relativ gesund leben. Für die Untersuchung waren allerdings die Bürger selbst befragt worden.

Für Aufsehen sorgt hoher Alkoholkonsum immer wieder im Straßenverkehr. So war Ende Januar ein 39-Jähriger in Landsberg mit 3,84 Promille Alkohol im Blut gegen einen Findling geprallt. Ein 40-Jähriger stürzte mit 1,5 Promille in Wernigerode mit seinem Wagen in einen Bach. Eine 46 Jahre alte Frau rutschte Anfang Januar mit 3,81 Promille bei Theißen im Burgenlandkreis in einen Straßengraben.

Der Psychiatrieausschuss des Landes hatte im Herbst beklagt, dass das Angebot an Drogenberatung in Sachsen-Anhalt unzureichend sei. Die zuständigen Landkreise hätten Kapazitäten abgebaut, obwohl das Land konstant gezahlt habe. (dpa/sa)