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Ironman Ironman: Hawaii lockt mit 100 000 Dollar

Von Ines Reichelt 17.10.2002, 16:08
Thomas Hellriegel, Gewinner des Ironman Hawaii 1997, trainiert am Mittwoch (16.10.2002) in Kailua-Kona (Hawaii) für die am Samstag (19.10.2002) stattfindende Ironman-Weltmeisterschaft. Hellriegel ist bisher der einzige Deutsche in der 24 jährigen Geschichte des Ironman, der in Hawaii gewinnen konnte. dpa
Thomas Hellriegel, Gewinner des Ironman Hawaii 1997, trainiert am Mittwoch (16.10.2002) in Kailua-Kona (Hawaii) für die am Samstag (19.10.2002) stattfindende Ironman-Weltmeisterschaft. Hellriegel ist bisher der einzige Deutsche in der 24 jährigen Geschichte des Ironman, der in Hawaii gewinnen konnte. dpa dpa

Kona/Hamburg/dpa. - Hawaii hat die stärksten Triathleten der Welt in diesem Jahr mürrisch wie selten empfangen: mit Regen, kühlen Temperaturen und meterhohen Wellen. Kein Ironman-Wetter jedenfalls, und doch werden sich am Samstag (Ortszeit) wieder 1594 «Eisenmänner» und -Frauen aus 49 Ländern in den Pazifik stürzen. Was lockt, ist die Aussicht, beim berühmtesten Langdistanz-Triathlon der Welt nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen ins Ziel zu kommen. Der schnellsten Frau und dem schnellsten Mann winkt zudem das Rekordpreisgeld von jeweils 100 000 Dollar - 30 000 mehr als im vergangenen Jahr.

Den Siegerscheck von Hawaii nahm bisher nur ein Deutscher mit: Thomas Hellriegel aus Bruchsal, der das Rennen 1997 gewann. Lothar Leder wurde damals Dritter. Es gehört zu den letzten großen Zielen des Darmstädter Profis, einmal als Sieger durchs Ziel in Kailua Kona zu laufen. «Hawaii ist alles, was zählt», sagt Leder vor seinem elften Start auf Big Island. «Irgendwann muss es klappen.»

Für den 31-Jährigen ist es zugleich das fünfte Ironman-Rennen in diesem Jahr. Ein Programm, das sich kein anderer Profi zugemutet hat. Zumal Leder immer auf dem Podest stand: in Malaysia als Dritter, in Brasilien als Zweiter, in Roth und Frankfurt jeweils als Sieger. Auf Hawaii wollte er zumindest vor dem Rennen nicht im Mittelpunkt stehen. Als bei der Nationenparade am Mittwoch die Top-Favoriten im Cabrio durch Kona chauffiert wurden, fehlte Leder. Er wurde von Jan Sibbersen vertreten, einem ehemaligen Auswahlschwimmer aus Coburg, der im Vorjahr als Erster aus dem Pazifik gestiegen war.

Zum Favoritenkreis gehören noch einige andere Deutsche. Der Pforzheimer Normann Stadler hat sich mit Altmeister Jürgen Zäck (Koblenz) Wochen lang in Kalifornien vorbereitet. Auch Hellriegel und Andreas Niedrig (Oer-Erkenschwick) sind in der Lage, Vorjahressieger Tim DeBoom (USA), Ex-Weltmeister Chris McCormack und Peter Reid (Kanada) Paroli zu bieten. Der Belgier Luc van Lierde, Inhaber der Weltbestzeit, fehlt ebenso wie Steve Larsen aus den USA, ein ehemaliger Weggefährte von Lance Armstrong und gefürchteter Radfahrer.

Auch bei den Frauen gehört Vorjahressiegerin Natascha Badmann erneut zu den Top-Favoritinnen. Zudem weiß sie mit Karin Thürig eine weitere Schweizerin an ihrer Seite, die in diesem Jahr für Furore sorgte. Sie gewann auf Anhieb den Ironman in Frankreich und holte sich bei den Rad-Weltmeisterschaften vor einer Woche Bronze im Zeitfahren. Vor ihr zittert das komplette Frauenfeld einschließlich Lori Bowden aus Kanada, die im Vorjahr Zweite wurde, und der achtmaligen Hawaii-Siegerin Paula Newby-Fraser aus den USA.

Auch die deutschen Frauen sind mit Vorschusslorbeer angereist: Nicole Leder gewann Anfang des Jahres in Brasilien, Katja Schumacher (Heidelberg) stand in Frankfurt ganz oben. Nina Kraft schaffte im Vorjahr als erste Deutsche auf Hawaii den Sprung aufs Siegerpodest. Doch in diesem Jahr kam die Braunschweigerin nicht richtig in Tritt. Platz drei zu verteidigen, wird für sie ein schwieriges Unterfangen.