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"Ich möchte über 90 werden": Petra Roth wird 75 Jahre alt

08.05.2019, 13:43
Petra Roth (CDU), ehemalige Oberbürgermeisterin (1995 bis 2012), steht im Römer (Rathaus). Foto: Andreas Arnold/Archivbild
Petra Roth (CDU), ehemalige Oberbürgermeisterin (1995 bis 2012), steht im Römer (Rathaus). Foto: Andreas Arnold/Archivbild dpa

Frankfurt/Main - Frankfurts erste Oberbürgermeisterin Petra Roth wird an diesem Donnerstag 75 Jahre alt - und hat sich ein Ziel gesetzt. „Ich möchte über 90 werden und wünsche mir, eigenverantwortlich alt werden zu können und gesund zu bleiben”, sagte sie vorab dem Hörfunksender hr4.

Die populäre CDU-Politikerin stand als erste Frau 17 Jahre lang - von 1995 bis 2012 - an der Spitze Frankfurts. Seit 2017 ist sie Frankfurter Ehrenbürgerin. Die Bremer Kaufmannstochter war einst in den 1960er Jahren nach Frankfurt gekommen. 2006 fädelte sie in der hessischen Metropole ein Bündnis mit den Grünen ein - es war eines der bundesweit ersten Bündnisse dieser Art auf kommunaler Ebene. Roth ist heute noch in zahlreichen Stiftungen aktiv.

„Mit 75 muss man sich auf den dritten Lebensabschnitt einstellen, und ich finde das auch wahnsinnig spannend, jetzt alt zu werden. Das Leben zu verstehen”, sagte sie dem Sender weiter. Als Rezept zum Sich-Fithalten empfahl Roth: „Ich bin nach wie vor sehr neugierig auf das Leben. Viele Dinge hintereinander abzuarbeiten, zu planen, hält auch frisch, nur wenn die Gene das auch zulassen.”

„Als Oberbürgermeisterin von Frankfurt haben Sie viel zu dem guten Ruf der Stadt beigetragen und die Herzen der Menschen erobert”, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Gratulations-Schreiben von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an Roth. Diese habe sich stets gegen Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus eingesetzt und die Zuwanderung als Chance erkannt. Als frühere Präsidentin des Deutschen Städtetages sei sie mit ihrem Einsatz für Freiheit und Demokratie „zum Vorbild für viele Menschen” geworden, würdigte Steinmeier die frühere OB.

Die CDU-Fraktion im hessischen Landtag erklärte, Roth habe als OB auch mit ihrem Idealismus „im wahrsten Sinne Geschichte geschrieben und Wegmarken gesetzt”. „Dabei stand für sie als Oberbürgermeisterin nie die Selbstdarstellung im Mittelpunkt, sondern sie hatte immer das Interesse der Menschen im Blick”, stellte der aus Frankfurt kommende CDU-Fraktionschef Michael Boddenberg fest.

Die CDU-Politikerin habe stets über Parteigrenzen hinweg gewirkt, würdigte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) seine Vorgängerin im Amt. Für ihn sei Petra Roth immer noch eine Beraterin, sagte Feldmann der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. „Ich höre auf Ihren Rat.” (dpa/lhe)