IBG-Pleite: Prozess gegen Ex-Geschäftsführer verschoben
Kiel - Das Landgericht Kiel hat den Prozess gegen zwei ehemalige Geschäftsführer des vor gut drei Jahren insolvent gegangenen Fertighaus-Anbieters IBG (Büdelsdorf) um sechs Wochen verschoben. Statt wie zunächst geplant an diesem Mittwoch solle der Prozess am 20. April starten, teilte das Gericht am Montag mit. Es habe sich bei den Beteiligten weiterer Gesprächsbedarf über die Vorgehensweise ergeben. In dem komplexen Verfahren seien mittlerweile zehn Anklagen erhoben worden. Außer den beiden Ex-Geschäftsführern muss sich auch ein Steuerberater vor dem Landgericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gewerbs- und bandenmäßige Untreue beziehungsweise Beihilfe dazu vor. Dabei geht es um einen Vermögensschaden von rund zweieinhalb Millionen Euro. Die Angeklagten sollen für Scheinrechnungen und über eine eigens gegründete Gesellschaft bei der Vermittlung von Versicherungen kassiert haben. Den beiden 39 und 57 Jahre alten Ex-Geschäftsführern werden 25 Fälle, dem Steuerberater (45) 20 Fälle zur Last gelegt.
Nach der IBG-Pleite, die 2012 bundesweit Aufsehen erregt hatte, bestehen gegen die Muttergesellschaft und Tochterunternehmen nach Angaben des Insolvenzverwalters inzwischen Ansprüche in Höhe von rund 120 Millionen Euro. Es gebe 2400 Gläubiger, darunter hunderte geschädigte Bauherren, Handwerksbetriebe sowie Lieferanten. (dpa/lno)