Hooligan-Opfer Nivel bei Deutschland - Polen
Dortmund/dpa. - Der frühere französische Polizist Daniel Nivel, Opfer gewalttätiger deutscher Hooligans, hat auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) das WM-Spiel Deutschland - Polen besucht. Nivel nahm auf der Ehrentribüne des Dortmunder Stadions Platz.
Er wurde von seiner Ehefrau und dem früheren DFB-Präsidenten Egidius Braun begleitet. Der noch immer schwer unter den Folgen der Übergriffe von 1998 in Lens leidende Nivel wurde von Offiziellen streng abgeschirmt. Seine Familie hatte sich jeden Medienrummel verbeten.
«Wir haben die Verbindung zu ihm und seiner Familie immer gehalten», sagte der geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger zu dem Besuch in der ARD. «Aus einem schrecklichen Unglück hat sich eine Freundschaft entwickelt, die vorbildlich ist.»
Der heute 51 Jahre alte Nivel war am 21. Juni 1998 während der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich von deutschen Hooligans überfallen worden. Die Gewalttäter verletzten den Mann mit Schlägen und Tritten so schwer, dass er sechs Wochen lang im Koma lag. Mühsam musste er wieder neu gehen lernen. Sprechen kann der Familienvater bis heute nicht.
In Erinnerung an das Schicksal des Franzosen war im Jahr 2000 unter maßgeblicher Mithilfe des DFB und des Fußball-Weltverbandes FIFA die Daniel-Nivel-Stiftung gegründet worden, die sich mit der Ursachenforschung für Gewalt unter Fußballfans beschäftigt. Zu deren Gunsten startete der DFB eine Auktion von Fußball- Devotionalien im Internet.
