Hockey-WM Hockey-WM: DHB-Damen stehen stark unter Druck
Madrid/dpa. - Deutschlands Hockey-Damen stehen nach ihremschwachem WM-Start stark unter Druck - und wollen aus ihren Fehlernlernen. Nach der nicht eingeplanten 0:1-Auftaktschlappe gegen Spanienund dem nun definitiven WM-Aus für Rekord-Nationalspielerin NadineErnsting-Krienke muss das Team von Bundestrainer Markus Weise bei derWeltmeisterschaft in Madrid am Freitag (18.00 Uhr) gegen AußenseiterIndien unbedingt gewinnen, um wieder Kurs auf die angestrebteHalbfinal-Teilnahme zu bekommen. «Wir haben erkannt, dass wir vielmutiger spielen und dem Gegner unser Spiel aufzwingen müssen», sagteder Bundestrainer. Zugleich warnte er davor, einen Selbstläufer gegendie Inderinnen zu erwarten, die dem Europameister und WM-Favoritenaus den Niederlanden zum Turnier-Start beim 2:3 alles abverlangten.
«Man hat in den ersten Spielen gesehen, dass man hier gegen jedeMannschaft verlieren kann. Das wird ein ganz enges Turnier», glaubtWeise. Er will mit seinem Team, in dem noch neun Olympiasiegerinnenvon 2004 und nahezu alle Asse vom diesjährigen Champions-Trophy-Triumph stehen, gegen die Asiaten die Wende zum Guten einleiten. «Aufdiesem Spiel muss unser Focus liegen», forderte der Mannheimer. Dabeimuss er ausgerechnet auf seine erfahrenste Kraft verzichten. DennRekordspielerin Ernsting-Krienke erlitt gegen Spanien in ihrem 348.Länderspiel einen Bruch des linken Zeigefingers und kann auf keinenFall bei dieser WM mehr zum Einsatz kommen. «Es ist ein bittererVerlust für uns», sagte Trainer Weise am Donnerstag.
Die Braunschweigerin beweist aber großen Teamgeist. Am Morgen nachdem für sie betrüblichen Ergebnis der Röntgenuntersuchung lief sieschon wieder mit der Mannschaft und will diese auch bis zum Abschlussdes WM-Turniers unterstützen. «Sie bleibt in unserem Kreis», betonteTeam-Managerin Dorle Gassert. Mehr Glück als hatte Kerstin Hoyer. Siewar im Spanien-Spiel mit Ernsting-Krienke zusammen geprallt und hatteeine Platzwunde am Auge erlitten, die mit fünf Stichen genäht werdenmusste. Mit einem Stirnband kann die Kölnerin gegen Indien mitwirken.
Wenn seine Spielerinnen aus Schaden klug geworden sind, werden sieden Außenseiter aus Asien nicht auf die leichte Schulter nehmen. «Eshat mich nicht überrascht, dass die Holländerinnen sich gegen Indienschwer getan haben.» Das habe vor allem daran gelegen, dass «Oranje»es im Gefühl des vermeintlich sicheren Sieges schleifen ließ. Und daskönnen sich die Deutschen nach ihrem Fehlstart nun gar nicht leisten.