Hochsprung-Meeting Hochsprung-Meeting: Dem Nachwuchs wachsen fast Flügel
Leißling/MZ/li. - Die Alltagsgeräusche im Einkaufszentrum "Schöne Aussicht" schienen am Sonnabendmittag für eine Unendlichkeit von Minuten durch eine konzentrierte Stille verdrängt zu werden. Jugendliche Sportler, Trainer und Schaulustige blickten gebannt auf die Stange der Hochsprunganlage, die bei 1,90 Meter lag. Bereits zwei Mal hatte Kampfrichterin Kerstin Weber die Latte wieder auflegen lassen, und auch der dritte Versuch von Tobias Vorkäufer aus Apolda endete mit einem Raunen des Publikums. 1,90 Meter hat noch nie jemand beim Drei-Länder-Hochsprungmeeting "Flop & Pop" übersprungen.
"Dieses Mal war es ganz knapp", bedauerte Helmut Zausch, Moderator und Mitorganisator des fünften Wettkampfes dieser Art. Innerlich hatte er sich wohl gewünscht, dass dem 15-jährigen Tobias Flügel wachsen. Enttäuschung hatte dennoch keinen Platz in der Hochsprungarena, in der sich rund 50 Nachwuchs-Talente aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sich einem spannenden Wettstreit stellten. Christian Franke vom SV Hohenmölsen und Ronny Weber aus der Weißenfelser Ökowegschule waren die Vertreter des hiesigen Landkreises. Beide hatten sich bei der Kreismeisterschaft qualifiziert und trafen auf starke Konkurrenz in der B-Jugend.
"Ehrlich gesagt, bin ich ziemlich aufgeregt. Ich habe wohl zu wenig Wettkampferfahrung", so Ronny Weber, der hoffte, bis 1,70 Meter mitspringen zu können. Erleichtert sah Heidi Sachse den Sprung ihres Zöglings Christian Franke, als er die 1,61 Meter meisterte. "Meine Bestleistung liegt bei 1,75 Meter", meinte der Hohenmölsener. Spannend wurde es im Wettkampf der jungen Männer bei 1,71 Meter, als noch vier Akteure miteinander konkurrierten. Während Johannes Treu aus Naumburg und Tobias Vorkäufer brillant über die Latte sprangen, scheiterten die beiden hiesigen Sportler in allen drei Versuchen und belegten somit gemeinsam Platz drei. "Es war so verdammt knapp", ärgerte sich Ronny Weber danach.
Wie nah Glück und Freude nebeneinander liegen können, spürten auch die Frauen. Kristin Pusch aus Gleina kämpfte enthusiastisch bis an ihre Leistungsgrenze, scheiterte erst beim Versuch an einer neuen persönlichen Bestmarke und belegte am Ende glücklich den zweiten Platz hinter Franziska Schramm aus Zeitz. Romy Gräfe aus Altenburg musste in der Alterklasse 15 der Gewinnerin Melanie Reiß aus Jena einen Vorsprung von zehn Zentimetern gewähren. Sie entschied den Wettkampf mit 1,61 Meter für sich. Bei den Jungen in der Alterklasse 14 ragte ein Sportler nicht nur mit seiner Körpergröße, sondern auch durch seine Sprunghöhe heraus.
Max Schöppe aus Braunsbedra übersprang mit der Siegerhöhe von 1,65 Meter bei weitem nicht seine Bestmarke, siegte aber souverän. Neben der Ehrung in den Altersklassen wurden auch zwei Pokale vergeben. Und zwar für diejenigen Teilnehmer, die es geschafft hatten, am nächsten an den aktuellen Landesrekord heranzukommen. Bei den männlichen Hochspringern konnte Tobias Vorkäufer den vom Kreissportbund gestifteten Cup mit nach Hause nehmen. Die Trophäe in der weiblichen Konkurrenz ging an Isabel Thieme, die als 13-jährige mit einer übersprungenen Höhe von 1,56 Meter nur zehn Zentimenter vom Landesrekord entfernt war.