Hochseesegeln Hochseesegeln: Tony Kolb ist einziger Deutscher beim Meeres-Marathon
Hamburg/dpa. - Der Münchner Tony Kolb startet als einzigerDeutscher beim härtesten Segelrennen um die Welt. Der 29 Jahre alteVorschiffsmann im schwedischen Ericsson Racing Team hat bereits 2001den Meeres-Marathon Volvo Ocean Race auf der «illbruck» gewonnen. ZumAuftakt geht es von Samstag an für die sieben teilnehmenden Bootenicht wie früher in die erste Etappe nach Kapstadt, sondern zunächstauf einen kurzen Regatta-Kurs vor dem gastgebenden spanischenStarthafen Sanxenxo. Einen Vorgeschmack auf die acht Monate dauerndenStrapazen erhielten die Segler in dieser Woche beim Training, als sievon heftigen Stürmen mit bis zu zehn Windstärken eingeweht wurden.
Die erste Etappe von Sanxenxo nach Kapstadt startet eine Wochenach dem Kurzrennen am 12. November. Der Kurs führt die Teilnehmeranschließend über Melbourne, Wellington (Neuseeland), Rio de Janeiro,Baltimore/Annapolis, New York, Portsmouth und Rotterdam bis in denschwedischen Zielhafen Göteborg, wo die Yachten am 17. Juni 2006erwartet werden.
Nicht nur die sieben zweistündigen Hafenrennen entlang der Routeum die Welt in neun Etappen über insgesamt 31 250 Seemeilen sind neuund fließen mit 20 Prozent in das Gesamtergebnis der Teams ein. DerMeeres-Marathon, der mit nur sieben Teams einen historischenTeilnehmer-Tiefstand vermelden muss, kommt mit modernen Maßen daher.Die auffälligste Veränderung hat bei den Yachten stattgefunden.Anstelle der 19 Meter langen Volvo Ocean 60-Yachten, die noch wie diedamals siegreiche deutsche «illbruck» bei der achten Auflage2000/2001 mit zwölfköpfiger Crew um die Welt rasten, werden radikalerund 2,50 Meter längere Volvo Ocean 70-Yachten mit Schwenkkielengesegelt.
«Diese Geschosse mit zehn Mann zu segeln, ist brutaleKnochenarbeit», findet Kolb. Trotzdem hat das Regatta-Management dieMannschaftsstärke zu Gunsten schlankerer Budgets von einst zwölf aufheute zehn Segler reduziert. «Es ist unlogisch, die Boote größer zumachen und die Crew zu verkleinern», sagt der Wahl-Bremer Kolb, dersich für sein zweites Rennen um die Welt von seinem America's Cup-Arbeitgeber BMW Oracle Racing hat beurlauben lassen.