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Hintergrund Hintergrund: FIFA-Artikel 17 sorgt wieder für Aufregung

14.07.2009, 15:13

Hamburg/dpa. - Möglich macht das Artikel 17 des FIFA-Status zum Transfer-System. Demnach dürfen Profis nach einerSchutzzeit von maximal drei Jahren ihren Verein in Richtung einesanderen Landes verlassen. Der Passus, den es seit dem 1. Juli 2005gibt, besagt, dass Verträge maximal über fünf Jahre geschlossen undvon Spielern vor dem 28. Lebensjahr nach drei Jahren und älterenSpielern nach zwei Jahren einseitig gekündigt werden dürfen.

Vor allem beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München ist derArtikel 17 im Fall des von Real Madrid umworbenen MittelfeldstarsFranck Ribéry derzeit ein viel diskutiertes Thema. Denn Ribéry,dessen Vertrag in München noch bis 30. Juni 2011 läuft, könnte 2010nach drei Jahren Vertragserfüllung ein Jahr vor Vertragsende den Clubin Richtung Ausland verlassen. Ribéry müsste eine Entschädigung inHöhe der noch ausstehenden Jahresgehälter an München zahlen. Er wäreinsofern - für Real Madrid oder andere ausländische Vereine - nachder Weltmeisterschaft 2010 für einen geringeren Millionen-Betrag zuhaben.

Der Paragraf 17 hatte nach seiner Einführung unter EuropasSpitzenclubs für Aufregung gesorgt und keine Zustimmung gefunden.Deshalb warnte Bayern-Manager Uli Hoeneß jetzt die europäischen Top-Clubs davor, Ribéry womöglich 2010 mit Hilfe des Paragrafen 17preisgünstig zu verpflichten. «Bis jetzt hat keiner der großenVereine jemals den Paragrafen 17 gezogen. Und wenn irgendeiner derGroßen versucht, ihn zu ziehen, dann ist die Hölle los. Das würde ichkeinem Verein der Welt raten», sagte Hoeneß.

Der Schotte Andy Webster hatte vor drei Jahren den Präzedenzfallgeschaffen. Er war mit Hilfe von Artikel 17 und einem Urteil desObersten Sportsgerichtshof CAS von Hearts of Midlothian zumenglischen Premier-League Club Wigan Athletic gewechselt.