Hintergrund Hintergrund: Die Rote Schleife
Halle/iposa/DAH. - Im Frühjahr 1991 entwickelte die Künstlergruppe Visual AIDS in New York die Idee für ein weltweites Symbol im Kampf gegen AIDS, ein Symbol für Solidarität und Toleranz gegenüber den von der Gesellschaft oftmals ausgegrenzten Menschen mit HIV und AIDS. In Anlehnung an die gelben Schleifen, die damals in den USA als Zeichen des Gedenkens an die im Golfkrieg kämpfenden Soldaten noch sehr präsent waren, entstand die Rote Schleife – das «Red Ribbon».
Die Rote Schleife symbolisiert weltweit Solidarität mit HIV-Positiven und AIDS-Kranken und vereint die Menschen im gemeinsamen Kampf gegen die Immunschwäche. Dass die Wahl auf die Farbe Rot fiel, hatte symbolische Gründe: Rot steht für Blut ebenso wie für Leidenschaft – im Sinne von Wut, aber auch von Liebe. Nach ersten Aktionen in der New Yorker Kunstszene visierte Visual AIDS alsbald die Verleihung des Tony Award an. In einer Blitzaktion verschickten Freiwillige Briefe und «Red Ribbons» an alle Teilnehmer. Doch nur wenige Künstler, wie der Filmschauspieler Jeremy Irons, erschienen an diesem Abend mit der Roten Schleife. Über die Bedeutung des Symbols erfuhren die Leute damals nichts.
Inzwischen kennt fast jeder in den USA das «Red Ribbon». Nach Europa kam es erstmals am Ostermontag 1992, als beim Freddie Mercury AIDS Awareness Tribute Concert im Londoner Wembley-Stadion über 100.000 Rote Schleifen verteilt wurden. Mehr als eine Milliarde Menschen in über 70 Ländern verfolgten das Konzert am Fernsehgerät. Am gleichen Tag nahm in London RED RIBBON INTERNATIONAL seine Arbeit auf.
Seither sind in zahlreichen Ländern Europas Gruppierungen nach dem Vorbild dieser ersten Organisation entstanden, Ende 1993 auch in Deutschland. Hier wurde das «Red Ribbon» erstmals bei der ZDF-Pop-Show 1993 verteilt, die europaweit ausgestrahlt wurde.
Die Roten Schleifen, die freiwillige Helfer/innen per Hand fertigen, werden bei zahlreichen Veranstaltungen kostenlos verteilt. In der Regel wird dabei um eine Spende gebeten. So wird einerseits für Toleranz und Solidarität gegenüber den Menschen mit HIV und AIDS geworben, und andererseits können finanzielle Mittel gesammelt werden, auf die die AIDS-Hilfen und AIDS-Stiftungen dringend angewiesen sind. RED RIBBONS kommen bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten zum Einsatz: Im Kino, bei Konzerten, Festivals und Gala-Abenden sowie überregionalen Großveranstaltungen wie beispielsweise dem Christopher-Street-Day oder natürlich dem Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember jedes Jahres.