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Hier starteten sie ins Leben

Von Gina Apitz 20.11.2006, 17:10

Roßlau/MZ. - Mit Karin Weisser, die seit 20 Jahren in Erfurt lebt und mittlerweile Biologie und Chemie unterrichtet, schlossen noch 40 andere Schüler 1976 das Abitur in Roßlau ab. Etwa 30 von ihnen trafen sich am Samstag an ihrer ehemaligen Schule wieder. Mit lauten Überraschungsrufen begrüßten sich alte Schulfreundinnen, andere erkannten sich auf Anhieb gar nicht gleich wieder. Fiel aber der Name, dann ging ein Leuchten über das Gesicht. "Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?"

Alle fünf Jahre veranstalten die ehemaligen Schüler des Abiturjahrgangs 1976 dieses Klassentreffen. Dazu gehört selbstverständlich auch ein Streifzug durch das Schulgebäude, der bei dem einen oder anderen sofort Erinnerungen weckt. "Weißt du noch, wie Ulrich beim letzten Schultag auf der Klampfe gespielt hat?"

Lächelnde Gesichter. Ja, man erinnert sich. Klassenfahrten, Streiche, die man den Lehrern gespielt hat, die Tortur der Leistungskontrollen, vieles fiel den den ehemaligen Schülern wieder ein. Und nicht nur diesen. Auch die beiden Klassenlehrer haben sich zum Wiedersehen eingefunden. Gabriele Dreiling erinnerte sich: "Das war meine erste Klasse. Zu diesen Schülern habe ich eine besondere Beziehung", erzählte sie und strahlte. Ob die Klasse schlimm gewesen wäre? "Überhaupt nicht. Die haben es mir wirklich leicht gemacht", versicherte die ehemalige Klassenlehrerin, die Beruf und Lehranstalt bis heute treu geblieben ist. Doch sie ist nicht die Einzige, die noch immer am Goethe-Gymnasium unterrichtet. Sabine Gips, die das Wiedersehen mit organisierte, kennt ihre Schule als Lehrkraft in und auswendig und plauderte ein bisschen aus dem Nähkästchen. Klemens Koschig, ebenfalls 76er Absolvent, hat es sogar zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gebracht.

Viele der damaligen Schüler sind heute Lehrer, Schulleiter, Tierärzte. Eine Absolventin entschuldigt sich für den Nachmittag. Sie unterrichtet ein Semester in Edinburgh. Einer der Anwesenden ist bereits Opa. "Es ist toll", versichert er.

Nach dem Rundgang besichtigte man gemeinsam den Wörlitzer Park und ließ den Abend bei Glühwein im Wörlitzer Parkhotel gemütlich ausklingen. Schließlich hatte man sich ja noch viel zu erzählen.