1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Haustiere: Haustiere: Baldrian kann Katzen beruhigen

Haustiere Haustiere: Baldrian kann Katzen beruhigen

11.03.2012, 15:37

Halle (Saale)/MZ. - Anne S., Mansfeld-Südharz:

Das Fell meiner 20 Jahre alten Katze weist verhärtete und verklebte Stellen auf. Was hilft dagegen?

Bei den verklebten Fellknäuel handelt es sich um sogenannte Trichome. Das heißt, die Fellhaare verkleben an einigen Stellen und fühlen sich verhärtet an. Trichome treten bei alten, aber auch bei zu dicken Katzen auf. Sie stellen nichts Schlimmes dar, sollten aber entfernt werden, da die Haut unter den Trichomen nicht mehr atmen und wund werden kann. Die Trichome, die sich immer wieder neu bilden, sollten daher regelmäßig entfernt werden. In der Regel sollte man das einem Tierarzt überlassen.

Anja F., Merseburg:

Ich mache mir Sorgen, weil meine Katze zu wenig trinkt...

Dass Katzen wenig trinken, kommt sehr häufig vor. Allerdings ist diese Tatsache neben anderen Ursachen verantwortlich für ein Krankheitsbild bei der Katze, das mit Ansammlung von Harngries und Harnsteinen in der Harnröhre einhergeht und auch für Nierenerkrankungen. Hier kann der Tierarzt vorbeugende Untersuchungen durchführen. Sollte eine Katze auffällig mehr als üblich trinken, sollte das ebenfalls abgeklärt werden. Es könnten Diabetes, Nieren- oder Leberprobleme oder eine Hormonstörung vorliegen.

Gisela T., Saalekreis:

Unser Papillon, neun Jahre alt, ist kastriert. Infolge der Kastration wächst und wächst das Hundefell. Besonders störend ist, dass der Kot darin kleben bleibt. Wissen Sie Rat?

Auffälliges Fellwachstum ist eine Nebenwirkung der Kastration bei Hunden und muss in Kauf genommen werden. Wenn Sie den Kot im Fell als störend empfinden, sollten Sie das Fell beim Hundefriseur um den After herum ausscheren lassen.

Gerlinde T., Mansfeld-Südharz:

Unsere 13 Jahre alte Katze leidet unter starkem Ausfluss an der Nase und muss häufig niesen. Infolge der Krankheit kann sie nicht mehr fressen und ist von acht auf zwei Kilo abgemagert. Gibt es Hilfe? Sollten wir sie von ihrem Leid erlösen?

Der starke Gewichtsverlust der Katze deutet auf einen Tumor in der Nase hin. Das müsste möglichst schnell diagnostisch abgeklärt werden - entweder durch eine Endoskopie der Nase oder durch eine Computertomographie. Angesichts der schlechten Prognose und des schlechten Allgemeinzustandes des Tieres wäre zu überlegen, die Katze aufgrund ihres Leidens zu erlösen.

Beate H., Quedlinburg:

Seit zwei Wochen weist unser zehn Jahre alter Labrador in der hinteren Leiste und an der vorderen Achsel eine Verdickung auf. Hals und Kniekehle sind in Ordnung. Wie sehen Sie das?

Nach Ihrer Schilderung könnte es sich um vergrößerte Lymphknoten beziehungsweise um eine Lymphknotenschwellung handeln. Auch andere Neubildungen, zum Beispiel Lipome (gutartige Fettgeschwülste) kommen in Frage. Das sollte abgeklärt werden.

Anke T., Saalekreis:

Unser zwei Jahre alter Bordercolli hat Probleme mit dem Fressen. Wir haben ihn von klein auf mit der Hand und mit Leckerlis gefüttert. Jetzt lehnt er sein Trockenfutter meist ab. Was tun?

Ihrer Schilderung nach handelt es sich bei Ihrem Hund wahrscheinlich um ein Erziehungsproblem aus dem Welpenalter. Sie haben ihn mit der Handfütterung und Leckerlis zu sehr verwöhnt. Jetzt können Sie dem Fress-problem nur mit viel Geduld zu Leibe rücken: Futter zur immer gleichen Zeit anbieten und es wieder wegnehmen, wenn es verschmäht wird. Zudem dürfen keine Leckerlis mehr gegeben werden. Unabhängig davon, sollten Sie durch eine Blutuntersuchung abklären lassen, dass keine organische Erkrankung vorliegt.

Silvia T., Naumburg:

Unsere dreijährige Katze leckt sich ihr Fell regelrecht ab und ist dadurch am Unterbauch nackt. Durch das ständige Lecken bricht sie auch viel. Eine Blutuntersuchung hat nichts Negatives ergeben. Unsere Tierärztin hat ohne Erfolg eine Bachblüten-Behandlung vorgenommen, antiallergische Spritzen verabreicht, eine Futterumstellung ist erfolgt. Könnte das Problem mit unserem Umzug zusammen hängen?

Nach Ihrer Schilderung handelt es sich um die sogenannte psychogene Lecksucht. Das heißt, aus irgendeinem Stress heraus wird geleckt. In der Regel ist es schwierig, den Stressauslöser zu finden. Ihr Umzug könnte allerdings eine stressauslösende Ursache sein. Eine Möglichkeit wäre, es mit Baldrian zu versuchen, der auf Katzen beruhigend wirkt. Dazu wird ein Tropfen Baldrian auf die Liegefläche oder auf den Kratzbaum geträufelt. Auch das Versprühen von Pherhormonen (Wohlfühlhormone) kann erfolgreich sein.

Undine F., Mansfeld-Südharz:

Unser Dackel, 19 Jahre, wird immer dünner, obwohl er frisst. Zudem hat er einen Linksdrall. Wissen Sie Rat?

Die Abnahme trotz gutem Fressen könnte altersbedingt oder durch Stoffwechselstörungen wie Diabetes ausgelöst sein. Auch Herzerkrankungen können eine Ursache sein. Sie sollten Ihren Dackel noch einmal tierärztlich untersuchen lassen sowie öfter kleinere Portionen füttern, so dass er insgesamt mehr Futter zu sich nimmt. Der Linksdrall kann durch Probleme des Gleichgewichtsorgans ausgelöst sein. Sie sind im akuten Fall gut behandelbar. Sind Gleichgewichtsprobleme chronisch, wie das bei Ihrem Dackel der Fall zu sein scheint, empfiehlt sich die zweimalige Gabe eines Medikamentes, das die Fließeigenschaften des Blutes verbessern und so die Lebensqualität des Tieres erhöhen kann.

Frank S., Weißenfels:

Unser Kater, 13 Jahre, kastriert, hat ständig eine Zahnfleischentzündung. Er bekommt alle 14 Tage eine Spritze. Ohne Erfolg. Haben Sie einen Tipp?

Zahnfleischentzündungen sind ein häufiges Problem bei Katzen. Ursachen sind Zahn-plaque, Erkrankungen des Zahnhalteapparates, Virusinfektionen und spezielle Krankheitsbilder wie die Lymphoplasmazelluläre Stomatitis der Katze. Die Schwächung des Immunsystems ist meist nicht heilbar. Eine Schmerzlinderung lässt sich durch eine entzündungslindernde Behandlung erzielen. Hilfreich können mitunter auch Zahnextraktionen sein. Übrigens, Katzen können auch ohne Zähne gut fressen.

Eva R., Wittenberg:

Wir haben seit zwei Jahren zwei Wasserschildkröten. Seit einer Woche frisst die eine nicht mehr. Ansonsten ist sie agil.

Auch wenn Schildkröten schon lange friedlich zusammen gelebt haben, können Rangkämpfe zwischen beiden eine Ursache für die Befindlichkeitsstörung sein. Das wäre zu beobachten. Auch sollte gesichert sein, dass beide über einen getrennten Sonnenplatz verfügen können. Anbieten würde sich eine Kotuntersuchung, um eine eventuelle Krankheit orten zu können. Schließlich käme eine klinische Untersuchung des Tieres infrage, um beispielsweise das Geschlecht zu bestimmen, Hinweise auf Stoffwechselstörungen zu sehen und den Panzer auf Verletzungen hin zu untersuchen.

Ursula K., Halle:

Wir haben ein Wellensittich-Weibchen. Es hat zwei Eier gelegt und brütet sie. Kann ich die Eier aus dem Käfig nehmen?

Zunächst: Es ist völlig normal, dass die Wellensittich-Weibchen Eier legen, auch wenn diese nicht befruchtet sind. Sie sollten dem Tier das Brutgeschäft lassen, auch wenn keine Kleinen schlüpfen. Nach der Brutzeit sollten Sie die Eier aber aus dem Käfig nehmen.Wenn das Tier das Verhalten immer wiederholt, besteht auch die Möglichkeit, ihm von einem Tierarzt ein Hormonpräparat spritzen zu lassen. Denn zu häufige Legetätigkeit kann auch zu einem Erschöpfungszustand führen.

Gerda G., Querfurt:

Unser neun Monate alter Rottweiler ist verrückt nach allem, was aus Holz ist. Steckt eine Mangelerscheinung dahinter?

Nein. Es ist einfach eine Angewohnheit des Tieres, sein Freizeitvertreib. Im Grunde ist seine Holzvernarrtheit ungefährlich. Aufpassen sollten Sie, wenn er größere Stücke davon verschluckt.

Claudia H., Naumburg:

Unser 14-jähriger Kater hat seit einiger Zeit einmal pro Woche eine Art epileptischen Anfall. Er zuckt lange, danach ist er total erschöpft. Was tun?

Zuerst sollte eine Untersuchung des Blutes erfolgen. Können Nieren- oder auch Leberschäden ausgeschlossen werden, sollte über eine medikamentöse Behandlung nachgedacht werden. Mit der Einnahme von Phenobarbital können die Anfälle abnehmen oder sie verschwinden ganz. Allerdings können auch tumoröse Veränderungen des Zentralnervensystems für das Anfallsleiden verantwortlich sein. Dies können nur Spezialuntersuchungen klären.

Klaus I., Bernburg:

Unser Labrador ist fast drei Jahre alt. Im Winter hat er Schnee gefressen und hatte Durchfall. Was kann ich da tun?

Handelt es sich bei Hunden um einen einfachen Durchfall und erbricht das Tier nicht, sollten Sie ihm einen Tag lang keine Nahrung, dafür aber viel Wasser anbieten. Danach sollten Sie dem Hund in kleinen Portionen geben, was er gut verträgt, etwa gekochter Reis mit Hühnerfleisch. Anschließend wieder langsam an das normale Futter heranführen.

Werner T., Halle:

Wir haben einen Labrador, drei Jahre. Er ist kastriert, frisst wie vorher, nimmt aber trotzdem zu. Von anfangs 36 kommt er jetzt auf 38 Kilo. Ist das normal?

Prinzipiell brauchen kastrierte Hunde etwa ein Viertel bis ein Drittel weniger Futter. Wenn die Tiere also wie vorher gefüttert und noch mit Leckerlis verwöhnt werden, haben sie schnell zu viel auf den Rippen. Wenn Ihr Hund nicht gerade kleinstämmig ist, sind 38 Kilo im Grunde nicht zu viel. Sie könnten aber geriebene Möhren unter das Futter mischen, das erzeugt ein Völlegefühl.

Fragen und Antworten notierten Dorothea Reinert und Kornelia Noack.