Handball Handball: Wildcats arbeiten sich zum Erfolg
HALLE/MZ. - Obwohl seine Schützlinge gerade 60 Minuten spielerische Magerkost abgeliefert hatten, marschierte der Trainer der Zweitliga-Handballerinnen von Union Halle-Neustadt mit einem breiten Strahlemann-Grinsen durch die Halle und gratulierte Reservespielerin Kathrin Lucka zu ihrem ersten Zweitliga-Tor.
Der 32 Jahre alte Diplom-Sportlehrer kann die Erfolgsserie, die sein Team derzeit hinlegt, selbst noch nicht so richtig fassen. "Vielleicht habe ich in der Feiertagspause ja mal ein wenig Zeit, über alle Gründe für diesen Höhenflug länger nachzudenken", sagt er.
Mit dem 30:23 (13:11) gegen den TSV Nord Harrislee verließen die Wildcats zum neunten Mal in Folge als Siegerinnen das Parkett. "Neun Siege in Serie - unglaublich. Dabei stand ich nach drei Niederlagen zum Saisonstart schon kurz vor dem Abschuss", erinnert sich Kühr. Das bestätigt mittlerweile auch Unions Vizepräsident Günter Weiße: "Heute freue ich mich, dass wir ruhig geblieben sind und dem jungen Trainer vertraut haben. Aber beim vierten Spiel in Oyten war Verlieren verboten, sonst hätten wir gehandelt." Doch das ist alles Vergangenheit. Jetzt sagt selbst der "Vize": "Kühr hat eine Mannschaft geformt, die das Zeug zum Staffelsieger besitzt."
Gegen Harrislee arbeiteten sich die Wildcats zum Sieg. Spielerische Glanzlichter blieben in dieser Partie Mangelware, weil die ersatzgeschwächten Gäste bis zum Umfallen kämpften und das gefürchtete Konterspiel von Union geschickt unterbanden. "Mit Bente Maassen und Melanie Warr haben uns heute zwei wichtige Spielerinnen gefehlt. Nach der ersten Niederlage gegen Halle vor vier Wochen wussten wir, dass wir nur über den Kampfgeist eine Chance haben würden", sagte Harrislees Trainer Thomas Blasczyk. "Der hat leider nicht gereicht, Union hat verdient gewonnen."
Bis zum 4:4 durch Kapitän Simona Roubinkova liefen die Wildcats einem Rückstand hinterher. Selbst eine Vier-Tore-Führung (11:7 / 22.) brachte keine Ruhe in das Spiel der Gastgeberinnen und zur Pause war Harrislee (13:11) fast wieder dran. "Unsere Damen haben gesehen, dass Harrislee nur mit acht Feldspielerinnen angereist ist. Außerdem saß der Hinspielerfolg noch im Hinterkopf. Genau das drückt sich im schwachen Pausenresultat aus", so Union-Vizepräsident Weiße zur Halbzeit.
Auch nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel nicht viel besser. Doch dank der Paraden von Torhüterin Janice Fleischer, die trotz einer Bänderdehnung im Knöchel spielte, konnte sich Union bis zur 43. Minute auf fünf Tore absetzen (21:16). "Danach hat die Mannschaft den Vorsprung selbst mit der zweiten Reihe geschickt verwaltet. Ich bin total zufrieden", sagte Trainer Kühr.
Union: Fleischer, Nagel; Martin, Eisenkolb, Hellriegel 6 / 1, Cichy 1, Hesse 2, Roubinkova 6, Fialekova, Uhlig 6 / 1, Henkel 7, Stöhr 1, Lucka 1, Schwarz