Handball Handball: Staßfurt bildet einen neuen Verein
STASSFURT/VS. - Vorsitzender ist Patrick Schliwa, derzeit sportlicher Leiter von Concordia. Damit soll gewährleistet werden, dass die Staßfurter in der kommenden Saison in der Oberliga spielen können.
In der Spielordnung des Deutschen Handball Verbandes sucht man vergeblich nach dem Paragrafen, der den Fall der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eindeutig erklärt. Auch dem Spielleiter des Nordostdeutschen Handballverbandes, unter dem Concordia in der dritten Liga um Punkte kämpft, ist solch eine Regel nicht bekannt. Aber Helmuth Wöbke kann aus der Erfahrung dieser Bundesliga-Saison sprechen: Sowohl Essen als auch Nordhorn, beide haben Insolvenz angemeldet und spielen in der kommenden Saison in Liga zwei. Demnach waren die Staßfurter zwar Zwangsabsteiger, spielen aber die Serie zu Ende und greifen in der kommenden Saison in der Oberliga an. Dafür muss noch eine Spielrechtsübertragung auf den HV Rot-Weiß durch den HVSA genehmigt werden. Und Concordia muss erklären, berichtet Schliwa, keine Handballabteilung mehr zu führen. "Die Formulare sind vorbereitet."
Bewusst wurde die Entscheidung getroffen, als reiner Handballverein die neue Zukunft zu beginnen. Die Neugründung war nötig geworden, um den Termin für die Mannschaftsmeldungen (30. April) einhalten zu können. Alle Handballer des SV Concordia müssen nun ihre Mitgliedschaft zum 30. Juni kündigen und den Aufnahmeantrag bei Rot-Weiß stellen.
"Durch die Turbulenzen in der Vergangenheit sind auch andere Abteilungen ins Schlingern geraten", erklärt Schliwa. Unabhängig davon, dass das Vertrauen untereinander seit der Insolvenzanträge im Februar gelitten hat, sollen sich die Ereignisse nicht mehr wiederholen. "Wir wollen in Zukunft sauber arbeiten, werden auch nur das Geld ausgeben, was uns zur Verfügung steht." Schliwas Stellvertreter ist der aktuelle Abteilungsleiter der Concorden, Mike Ortmann. Als Beisitzer wurden Jens Lingott (zugleich Vorsitzender des ebenfalls neuen Fördervereins) und Heiko Amelungsen gewählt. Schatzmeisterin ist Ingrid Schwenker, Schriftführer Uwe Illig.
Am Montag musste sich jede Abteilung dazu äußern, ob sie gemeinsam mit dem Magdeburger Insolvenzverwalter Klaus Wrede den Rettungsanker für Concordia werfen will. Einige hätten dazu ihr Interesse bekundet, vor allem die kleineren Abteilungen, berichtet Geschäftsführer Klaus Duwald. Andere, wie die Triathleten, werden sich einem neuen Verein anschließen.