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Handball-Regionalliga Handball-Regionalliga: Absteiger dreht Spiel erst nach der Pause

Von Matthias Berger 17.09.2006, 20:16

Wolfen/MZ. - Jaroslav Dobrovodsky glich die ersten Führungstreffer umgehend wieder aus.

Verletzungsbedingt musste HSG-Coach Frank Mühlner mit einer dünnen Personaldecke auskommen. Beim Gästetreffer zum 2:3 war das Kampfgericht gefragt. Nach minutenlanger Pause wurde festgestellt, dass der Torschütze Christensen nicht teilnahmeberechtigt war. Die rote Karte beendete seinen Einsatz, und Wolfen hatte die Möglichkeit, Kapital aus der Überzahlsituation zu schlagen. Mit seinem vierten Treffer erzielte Dobrovodsky in der vierzehnten Minute erstmals die Führung für die Hausherren. Durch drei Tore in Folge konnte Robert Pratersch den Wölfe-Vorsprung immer konstant bei einem Treffer halten. Fredenbeck spielte abgeklärt und suchte immer wieder das Anspiel an den Kreis. Mit Birger Tetzlaff wartete dort ein erfahrener Akteur, der die Situation clever nutzen konnte. Am Ende steuerte er zwölf Treffer bei. Beim 11:11 sah Gästetrainer Michael Hein die Notwendigkeit, seine Mannen zu ordnen. Kurzfristig schien dies Früchte zu tragen und Fredenbeck konnte sich auf 11:13 absetzen. Jugendspieler Roy Schürhoff, der durch den Ausfall von Hendrik Hein eine tragende Rolle übernehmen musste, verkürzte und Stefan Gragert glich erneut aus. Bis zur Halbzeit konnte der Gast seiner Favoritenrolle noch nicht gerecht werden. Lediglich ein 15:16 stand da zu Buche.

"Die HSG hat aus ihrer Situation das Optimale gemacht", zollte auch Vizepräsident Udo Blumauer dem Zwischenstand Respekt, "das Halbzeitergebnis ist ein Ausrufezeichen." Doch Fredenbeck hatte die Pause gut genutzt. In elf Minuten fielen nur vier Tore, aber alle auf Seiten der Gäste. Die Ladehemmung konnte die Deckungsarbeit zwar halbwegs kompensieren, aber erst zwölf Minuten nach dem Pausentee traf Wolfen erstmals wieder zum 16:20. Von diesem Rückstand erholte sich das Team nicht mehr.

Die 520 Zuschauer erlebten eine spannende Partie, in welcher am Ende der Favorit auch als Sieger hervorging. "Wenn wir nicht so weit in Rückstand geraten, bleibt die Begegnung bis zum Schluss offen", war HSG-Präsident Siegfried Seidig stolz auf die Mannschaftsleistung. Denn die 25:29-Niederlage gegen den Bundesligaabsteiger bleibt trotzdem ein Achtungserfolg. Das Team hat gekämpft, alles gegeben und sich am Ende der Erfahrung aus Liga zwei beugen müssen. Die Wölfe haben nun in dieser Woche nur wenig Zeit, sich zu erholen, was dem Lager der Verletzten leider nicht zuträglich sein kann. Am Freitag wartet bereits Anderten auf die Fuhnestädter. Die junge Mannschaft, die vom Köthener Christian Prokop trainiert wird, fordert die HSG zum nächsten Kräftemessen.

Wolfen: Ranft, Förster, Kemnitz, St. Blechschmidt 5 / 1, Si. Blechschmidt, Nagura 1, Lindner 4, Pratersch 5 / 1, Alich, Werner, Gragert 4, Dobrovodsky 6, Schürhoff 1