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Handball Handball: Optimismus für Neustart

Von Thomas Schaarschmidt 23.05.2008, 14:49

Raguhn/MZ. - Hoffnung zu Beginn

Als das Männerteam der Finken vor einem Jahr mit einem sensationellen Schlussspurt den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt machte, da herrschte Aufbruchstimmung im Verein. Eine eingespielte Mannschaft, talentierte Junioren und mit Michael Päschel ein erfahrener Trainer - das Fundament für weitere erfolgreiche Jahre schien gelegt. "Als wir dann noch in der Vorbereitung gegen andere Verbandsligateams gut aussahen, sind wir eigentlich fest davon ausgegangen, die Klasse zu halten", denkt Heise zurück. Auch nach der ersten Halbserie, als die Raguhner bereits abgeschlagen am Tabellenende überwinterten, glimmte noch genug Hoffnung im Finkenlager. "Die Mannschaft hat zwar keine Punkte geholt, aber immer gezeigt, dass sie mithalten kann", so Heise. Oft wurden im ersten Spielabschnitt Führungen, teilweise sogar deutliche, erkämpft, nur um diese dann nach der Pause wieder zu verspielen. Das sprichwörtliche psychische Problem eines Aufsteigers kam zu oft zum Vorschein: Die Angst vorm Siegen, vor der eigenen Courage, fraß die Nerven auf.

Auf diesem Nährboden wuchs dann auch die Entfremdung zwischen Trainer und Mannschaft. "Abgesehen von der einen oder anderen unglücklichen Aufstellung oder Einwechslung war es dann irgendwann zwischen uns und dem Trainer auch eine Philosophiefrage", sagt Heise über die Trennung von Michael Päschel am 28. März. Der Trainer setzte trotz aller Niederlagen sein Team weiter unter Druck, das damit nicht klar kam. Probleme zwischen erster und zweiter Mannschaft dünnten in manchen Partien den Kader aus. Als Päschel ein klares Zeichen für die neue Spielzeit forderte, bekam er dies: Der Verein kündigte an, kommende Saison nicht mehr auf Päschel zu setzen. Die wenig später erfolgte vorzeitige Trennung war nur logisch. "Um eines klarzustellen", ordnet Klaus Heise ein, "Michael Päschel ist ein Toptrainer. Ich denke aber, unser Verein ist für seine leistungssportliche Philosophie vielleicht einfach zu klein."

Neues Trainerduo

Unter Spielertrainer André Smurawski holten die Finken dann noch am letzten Spieltag den ersehnten ersten Sieg - und begannen bereits mit der Planung für die neue Anhaltligasaison. Dort werden mit Mario Kersten und Patrick König zwei ehemalige Spieler das Zepter auf der Trainerbank schwingen. "Sie genießen Respekt, sind Persönlichkeiten und sehr ehrgeizig", begründet Heise die Wahl. Das Team bleibt komplett beisammen, die A-Junioren dagegen werden aufgelöst. Die hochtalentierten Lukas Krug, Tobias Lämmerhirt und Johannes Oemichen wechseln zur SG Kühnau nach Dessau, um sich dort in der Regionalliga zu beweisen, der Rest wird in erste und zweite Mannschaft integriert.

Das Ziel ist selbstbewusst formuliert: "Wir wollen Platz eins bis drei erreichen", sagt Klaus Heise. Denn von Niederlagen hat man in Raguhn erst einmal genug.