Handball Handball: Nicht immer das Glück an der Seite
Jessen/MZ. - Erstklassige Verpflegung und zügiges Arbeiten der Schiedsrichter und des Kampfgerichtes trugen zum Gelingen bei. Zahlreiche Eltern, Bekannte und Verwandte sorgten für große Stimmung während der Spiele.
Für den JSV hieß es, ganz früh aufzustehen. Sonntags um 6.30 Uhr abzufahren, ist Gewöhnungssache! Zum Ausruhen blieb wenig Luft, denn die Spielzeit musste bei diesem großen Turnier auf einmal zwölf Minuten begrenzt werden. Allein die Tatsache, dass sich die Jessener Mädchen für diese Meisterschaft qualifiziert hatten, nötigt größte Anerkennung ab - gehörten sie doch bereits vor dem ersten Anwurf zu den acht stärksten Teams ihres Alters im Land Sachsen-Anhalt und damit zu den Gewinnerinnen! Qualifiziert hatten sich die jeweils zwei Erstplatzierten der vier Spielbezirke. Die Jessener Mädchen gehörten der Vorrundenstaffel II mit dem HSC Magdeburg (1. Spielbezirk Nord), dem HC Salzland (2. West) und dem MSV Buna Schkopau (2. Süd) an. In der Staffel I standen sich die TSG Calbe (1. West), der HSV Haldensleben (2. Nord) der SV Union Halle-Neustadt (1. Süd) und die SG Kühnau (2. Anhalt) gegenüber.
Im ersten Vorrundenspiel erwischte Jessen einen sehr guten Start, ging schnell gegen den MSV Buna-Schkopau in Führung und siegte klar mit 9:3 Toren. Das hätte nicht besser sein können. Die Jessenerinnen strahlten. Dass der HC Salzland ein ganz anderes Kaliber als Schkopau darstellt, zeichnete sich bereits bei dessen Sieg gegen die Magdeburgerinnen ab (7:5). Entsprechend gewarnt gingen die JSV-Mädchen das Spiel an. Es entwickelte sich eine äußerst spannende Begegnung. Beide Teams spielten auf Augenhöhe gegeneinander, aber die Salzländerinnen nutzten ihre Chancen besser. Ein ums andere Mal verwarfen die Jessenerinnen in aussichtsreichen Positionen. Dabei zeigte sich, dass nur die wenigsten an diesem Tag ihre Bestform abrufen konnten. Durch eine Reihe von Glanzparaden hielt Torfrau Manja Hatnik ihre Mannschaft im Spiel, während auf den Schultern der unermüdlich kämpfenden Julia Schramm zu viel Verantwortung des JSV-Spiels lastete. Bei vielen war sicher auch die Aufregung zu groß. Mit 4:5 unterlagen die Jessenerinnen knapp und auch ein wenig unglücklich. Doch fanden die Gegnerinnen einfach viel zu viele Lücken in Jessens Abwehr. Merklich strapaziert von dieser Niederlage wurde das letzte Vorrundenspiel gegen den HSC 2000 Magdeburg angegangen. Vielleicht machten sich die Jessenerinnen auch selbst zu viel Druck, denn nur ein Sieg hätte sie in die Endrunde gebracht. So sahen viele Aktionen auch verkrampft aus, reichte die Laufarbeit mit und ohne Ball nicht aus, um den HSC ernsthaft in Gefahr zu bringen. Das Ergebnis von 6:9 spiegelt den Spielverlauf wider. Wiederum verhinderte Manja im Tor Schlimmeres. Traurig und mit hängenden Köpfen nahmen die Jessenerinnen zur Kenntnis, dass sie jetzt in der Trostrunde um die Plätze fünf bis acht spielen mussten. Aber so eine Meisterschaft ist auch zum Lernen da! Und das konnten alle Teilnehmerinnen an diesem Tag zuhauf.
In der Staffel II qualifizierten sich Salzland und Magdeburg, in der Staffel I Calbe und Haldensleben für die Endrunde. In den Halbfinals setzten sich im Überkreuzvergleich Salzland gegen Haldensleben mit 6:4 und Calbe gegen Magdeburg mit 10:5 durch. In einem spannenden Endspiel gewann Calbe mit 4:3 gegen Salzland, Dritter wurde Haldensleben mit einem 7:5 über Magdeburg. Der Jessener SV 53 war im ersten Spiel der Trostrunde völlig von der Rolle. Mehr die Enttäuschung ob der verpassten Endrunde als Kampfbereitschaft bestimmte die Partie gegen Kühnau, die leider 3:7 verloren wurde. Das wollten die Jessener Mädchen nicht einfach so auf sich sitzen lassen und steigerten sich im Spiel um Platz sieben gegen die Schkopauerinnen noch einmal. Verdient und deutlich mit 9:4 gewann Jessen den 7. Platz und sorgte damit für ein gutes und versöhnliches Ende. Fünfter wurde die SG Kühnau, Sechster Union Halle-Neustadt. Jede Spielerin der Landesmeisterschaft erhielt eine Medaille, alle Mannschaften konnten einen Pokal und zwei Urkunden entgegennehmen. Für die Mädchen des Jessener SV 53 mit ihren Trainerinnen Silke Schramm und Katrin Hiltmann, vielleicht hatte sich insgeheim die eine oder andere Spielerin mehr ausgerechnet, kann es nur heißen: Weiter so und fleißig trainieren, Glückwunsch zum Meistertitel im Spielbezirk Anhalt und zu einem schönen 7. Platz bei den Landesmeisterschaften.
Jessen spielte mit: Manja Hatnik, Julia Schramm, Saskia Jaschinski, Franziska Becker, Marie Knoll, Veronic Grätz, Nicole Steckbauer, Laura Knobel, Lisa Mathias, Katharina Laskowski, Vivian Hiltmann, Maxi Wassermann