Handball Handball: Mit viertem Sieg in Folge zur kleinen Vorentscheidung
KÖTHEN/MZ. - Die Achim-Badener stehen derzeit auf Rang zehn. Die Niedersachsen trennt nur ein Punkt vom elften Tabellenplatz, der den Abstieg bedeutet. Die Bachstädter haben mit vier Punkten Vorsprung auf Platz elf zwar ein etwas besseres Polster, durch die Siege der Konkurrenz am vergangenen Spieltag ist die 3. Liga aber noch nicht sicher. So stilisiert sich die Auseinandersetzung zu einem Vier-Punkte-Spiel, das Trainer Heinz Prokop unbedingt siegreich gestalten will. "Wir wollen uns mit einem Sieg eine gute Ausgangsposition für das kommende und mit
Sicherheit nicht leichte Auswärtsspiel beim SV Beckdorf schaffen", so Prokop, "wir wissen, dass wir die Relegation aus eigener Kraft bewältigen können und dazu auch die personellen Voraussetzungen haben." In der Tat läuft es bei den Köthenern in den letzten Wochen optimal. Mit Siegen gegen Münden, Aurich und eben Halle hat die HG zum richtigen Zeitpunkt wieder zu alter Stärke gefunden. Ein vierter Sieg in Folge könnte da schon eine kleine Vorentscheidung für die 3. Liga sein. Doch Achim-Baden will seine Chance gegen Köthen nutzen. HG-Präsident Andreas Auerbach misst der Partie einen hohen Stellenwert bei. "Auch diesmal geht es ums nackte Überleben. Da sind zum einen alle positiven Tugenden unserer Mannschaft und zum anderen die Unterstützung der Zuschauer gefragt", ließ Auerbach wissen.
Erfreulich ist, dass beim Sieg in Halle die Offensivabteilung der Köthener erstmalig die 30-Tore-Marke in der Rückrunde wieder erreicht hat. Das lässt hoffen, denn die Gäste verfügen mit 696 Gegentreffern in 25 Spielen über die drittbeste Abwehr. Torhüter Björn Scholvin, der schon zu Zweitligazeiten im Fredenbecker Kasten stand und mit seinem derzeitigen Trainer Tomasz Malmon nach Saisonende zum VfL Fredenbeck zurückkehren wird, ist eine große Stütze seiner Mannschaft. Da ist bei Sebastian Retting und Co. neben Wurfkraft Präzision gefragt, will die HG den 25-jährigen Keeper überwinden. Vor der gleichen Aufgabe steht aber auch die Offensivabteilung der Gäste, die ebenso wie die Bachstädter im bisherigen Saisonverlauf Ladehemmungen hat. Mit 707 Toren steht sie auf dem vorletzten Rang, nur noch unterboten von Köthen (671). Das soll aber nicht viel bedeuten. Immerhin stehen vier weitere zweitligaerfahrene Akteure in der Mannschaft.
Florian Block-Osmers (90 Tore) pflegt ein erfolgreiches Zusammenspiel mit dem 36-jährigen Kapitän und Kreisläufer Cord Katz (51 Treffer). Patrick Denker (91) erzielt seine Treffer zumeist aus dem linken Rückraum oder von der Siebenmetermarke, und Matthias Köhnicke ist nicht nur Ersatz für Kreisläufer Cord Katz. Im linken Rückraum spielen der beste Werfer Tobias Freese (141) und der 1,98 Meter große Malvin Patzak (76). Wäre noch der Ex-Wolfener Rechtsaußen Marco Mitschke zu nennen, der zuletzt gegen seine ehemaligen Kollegen sechs Treffer erzielte. In dieser Partie demütigten die Norddeutschen die HSG Wolfen 30:18, die der Angriffswucht des Malmon-Teams nicht gewachsen war.
Gleiches Schicksal ereilte in der Hinrunde den VfL Fredenbeck, Duderstadt und Aurich, sowie Barnstorf-Diepholz und Springe. Auch beim nicht zu erwartenden Punktgewinn beim Tabellenführer HC Aschersleben (32:32) bewies die Mannschaft ihr Können. In der Rückrunde, die bei weitem nicht mehr so erfolgreich lief, drehten allerdings vier der fünf Hinspiel-Verlierer den Spieß um. Achim-Baden gewann von sechs Auswärtspartien lediglich noch eine beim TSV Bremervörde. Diesen Makel werden die Bachstädter nicht gering schätzen, wissen sie doch, dass die Trauben nicht so niedrig hängen, um sie im Vorübergehen pflücken zu können.
"Unsere Gäste sind in der Lage, ein schnelles Umkehrspiel zu organisieren und haben technisch gut ausgebildete Akteure", bekennt HG-Trainer Heinz Prokop aus seinem Informationspool über die gegnerischen Mannschaften und fährt fort, "jeder in meiner Mannschaft ist auch diesmal bereit, dorthin zu gehen, wo es wehtut." Mit dieser Einstellung wollen die Köthener ihre kleine Serie auf vier Siege in Folge ausbauen und hoffen dabei auf die lautstarke Unterstützung der Fans. Chancenlos ist das Prokop-Team jedenfalls nicht. Im Hinspiel in der Achimer Gymnasium-Sporthalle fiel der Sieg der Köthener mit 27:19 schließlich deutlich aus.