Handball Handball: Heinz Prokop freut sich auf die neue Herausforderung
KÖTHEN/MZ. - Mit Vereinspräsident Andreas Auerbach einigte sich Prokop auf eine Vertragslaufzeit von einem Jahr.
In diesem Spieljahr will der 56-jährige Trainer mit der Mannschaft den Klassenerhalt schaffen, der in der kommenden Saison schwerer wird. Da die Regionalligen neu gegliedert werden, muss man mindestens Achter werden, um den Abstieg zu vermeiden. "Das ist für mich eine Motivation, zu sagen, wir packen diese Aufgabe zusammen an", erklärte Prokop seine Gründe. Nach seiner Entlassung beim Zweitligisten Anhalt Bernburg habe er seine Freizeit eigentlich sehr genossen. So ist es zu erklären, dass sich Prokop mit seiner Entscheidung nach außen hin Zeit gelassen hat und auch seine Familie um Rat fragte. "Meine Frau hätte es natürlich lieber gesehen, wenn ich abgelehnt hätte", gesteht der Köthener Trainer. Andererseits war es für ihn sicherlich verlockend, seine Trainerkarriere in der Bachstadt ausklingen zu lassen. Zu der Laufzeit von einem Jahr sagte Prokop, dass er sich vorerst nicht zu lange binden möchte. "In einem Jahr werden wir weitersehen. Vielleicht kommt es dann ja doch anders und ich verspüre die Lust und die Energie, weiter zu machen."
Lust und Energie - das sind zwei Dinge, die ihm am Ende seiner letzten Trainerphase in Köthen sicher abhanden gekommen waren. Anfang September 2003 trennten sich die Wege von Verein und Trainer, und das nicht im gegenseitigen Einvernehmen. Auch in der abgelaufenen Saison endete das Engagement des HG-Trainers, diesmal Enrico Nefe, vorzeitig. Vor den letzten beiden Spielen wurde er überraschend beurlaubt. "Ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zum Vorstand, aber das war wie eine Ohrfeige für mich", so Nefe. Da er einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben hat, geht es für ihn und die HG jetzt darum, sich zu einigen, wie sich die Wege am besten trennen lassen. Am Montagabend (nach Redaktionsschluss) gab es dazu ein Gespräch. "Da wird es von meiner Seite noch keine Entscheidung geben", erklärte Nefe am Nachmittag. Es sei jedoch in seinem Interesse, dass die Sache ordentlich geklärt wird, denn "ich bin jung und will auch wieder eine neue Aufgabe im Handball übernehmen - inklusive der Vorbereitung". Also so schnell wie möglich.
In Köthen übernimmt Prokop das Ruder. Nach seinem Rücktritt im September 2003 trainierte er drei Jahre lang bei Concordia Staßfurt, ehe er im Juli 2007 beim Bernburger Zweitligisten SV Anhalt unterschrieb. Nach einer erfolgreichen ersten Saison legte Bernburg in der Spielzeit 08 / 09 einen Fehlstart hin, so dass sich Verein und Trainer im vergangenen Oktober auf eine Vertragsauflösung einigten. Seitdem ist Prokop ohne Traineramt und genoss diese Zeit. "Ich konnte endlich mal meinen anderen Hobbys nachgehen und war auch öfters zu Hause", so der in Edderitz aktive Tennisspieler Prokop.
Sportlich hat Heinz Prokop bereits erste Vorstellungen, wie die Saisonvorbereitung aussehen wird. "Am 16. Juli werden wir mit der Grundlagenausdauer beginnen", so der neue Trainer. Es wird ein Trainingslager im Harz folgen, ehe die Mannschaft ab August erste Testspiele bestreitet. Der Höhepunkt der Vorbereitung ist der Midewa-Cup am 15. und 16. August, ein mit hochklassigen Vereinen gespicktes Turnier in Köthen.