Handball: Handball: Habenhausen erstmals bezwungen

KÖTHEN/MZ. - Das bestätigte auch Habenhausens Coach Thomas Panitz in der Pressekonferenz: "Wir haben von der 20. Minute an, als Köthen immer besser ins Spiel kam, viel zu viele Fehler im Spielaufbau gemacht. Der Sieg der HG 85 ist in dieser Höhe absolut verdient."

Es war überhaupt der erste Erfolg der Bachstädter gegen die Gäste mit einem hellwachen Kreisläufer Rene Uelsmann und vier weiteren brandgefährlichen Werfern, nämlich Christian Lingk, Sebastian Retting, Roman Bruchno und Andreas Grube. Die Vorstellung der Nefe-Sieben unter der Leitung der beiden das Spiel mit Übersicht und klarer Linie pfeifenden Schiedsrichter Bernd Härtel und Sven Reinald war aber erst in der zweiten Halbzeit jeden Cent des Eintrittsgeldes wert.

ATSV-Trainer Thomas Panitz entschied sich von Anfang an, HG 85-Regisseur Christian Lingk durch Florian Wachsmann in Manndeckung nehmen zu lassen, eine taktische Maßnahme, die nicht von Erfolg gekrönt war, denn dem Köthener Mittelmann gelangen dennoch vier Feldtore. Und weil er auch diesmal vom Siebenmeterstrich gleich fünf Mal fehlerfrei blieb, avancierte er erneut zum erfolgreichsten Werfer des Abends. Bei den schnellen Gästen traf Derk Marien (7) am häufigsten.

Habenhausen ging konzentriert zu Werke, die Köthener hingegen agierten in der Abwehr zu lax. Der Gastgeber benötigte eine längere Anlaufzeit, um dann dem Gegner sein Spiel aufzudrängen. Obwohl die Köthener in den ersten fünfzehn Minuten mehrmals die Nase mit zwei Treffern vorn hatten, gingen die Gäste in der 18. Minute erstmals in Führung (11:10), die sie sieben Minuten später (15:14 / 25.) wiederholten. Während dieses Zeitraums gelangen den Köthenern in dreifacher Überzahl keine Treffer, hingegen dem ATSV gleich zwei.

Trainer Enrico Nefe schenkte ab sofort Andreas Grube das Vertrauen und der Linksaußen dankte es mit großem Druck auf die gegnerische Abwehr und insgesamt vier blitzsauberen Treffern. Zuerst "vernaschte" der Flügelflitzer seinen Gegenspieler Jan-Lukas Heinrich bei einem Eins-gegen Eins-Duell: Er deutete einen Pass an, riss den Ball dann aber wieder an sich, drehte wie "ein Kellner" ab und stieß gen Gehäuse vor - 15:15. Sein Kontertreffer zum 19:16 war zugleich der Pausenstand.

Nach dem Anpfiff spielte wieder Roman Bruchno auf seiner angestammten Position und Robert Wagner ging als erfolgreicher "Zerstörer" in der 5:1-Abwehrformation des Gastgebers zu Werke. Nach dem 23:18 (37.) war zu sehen, dass den Gästen die Mittel gegen die jetzt besser disponierte Abwehr der Bachstädter allmählich ausgingen. Gästetrainer Thomas Panitz sah sich umgehend gezwungen, den grünen Karton auf den Zeitnehmertisch zu legen, um danach seine Jungs neu zu justieren. Doch geholfen hat es wenig.

Erneut bauten der treffsichere Rene Uelsmann und gleich dreimal hintereinander Roman Bruchno die Führung der Köthener auf sechs Tore (28:22 / 45.) aus. Fünf Minuten später griff Martin Lux für Roman Bruchno wieder ins Spiel ein und glänzte sofort mit einem brillanten Anspiel an den Kreis, das Rene Uelsmann schmerzfrei zum 33:27 / 51. verwertete. Nach dem 35:29 (55) durch Sebastian Retting hatte Christian Lingk gleich dreimal Gelegenheit, seine Wurfvarianten bei der Verwandlung von Strafwürfen zu zelebrieren und er tat es in überzeugender Manier: 38:30 stand es in der 58. Minute.

Das Spiel war endgültig entschieden. Zuvor sahen Malvin Patzak und Sebastian Retting zeitgleich (56. Minute) wegen unfairer Aktionen die Rote Karte, die Referee Bernd Härtel auch völlig zurecht Thorben Schierenbeck in der Schlussminute wegen eines Frustfouls erteilte.

HG 85 Köthen: Patrick Tuchen, Sebastian Loske ; Roman Bruchno 5, Steffen Cieszynski 2, Andreas Grube 4, Thomas Karl, Robert Kreller 2, Christian Lingk 9 / 5, Martin Lux 1, Sebastian Retting 8 / 1, Rene Uelsmann 8, Robert Wagner ATSV Habenhausen: Nils Wilshusen, Marius Voß; Florian Wachsmann 4, Thomas Panitz, Pascal Fischer 2, Björn Wähmann 4 / 1, Malvin Patzak 3 / 1, Jan-Lukas Heinrich 4, Thorben Schierenbeck 3, Fritz Hasper 5, Derk Marien 7

Siebenmeter: HG 85 Köthen 6 / 6 - ATSV Habenhausen 3 / 3

Zeitstrafen: Köthen 4 - ATSV Habenhausen 5