Handball Handball: Gastgeber mit stärkerem Angriffsdruck
SPRINGE/MZ. - Der Gastgeber untermauerte mit seiner übergewichtigen Spielweise unter der guten Leitung der beiden Schiedsrichter Polworth / Wrobel seine Aufstiegsambitionen in die 2. Handballbundesliga. Die Köthener verloren gegen den Tabellendritten 25:33 (9:16) und rutschten somit auf den 7. Tabellenrang ab.
Köthens Trainer Heinz Prokop zeigte sich mit der Gesamtleistung seiner Mannschaft dennoch nicht zufrieden. "Am heutigen Tag waren unsere spielerischen Mittel beschränkter als die unseres Gegners. Der hat seine Chancen, die wir ihm durch unsere Spielweise geboten haben, konsequent genutzt. Positiv war allerdings, dass wir uns in der zweiten Halbzeit, die ausgeglichen verlief, nicht haben abschlachten lassen", lautete sein Resümee.
Schon nach 25 Minuten (7:14) wurde sichtbar, dass mit dem Ausfall von Christian Lingk den Gästen im Angriff ein torgefährlicher Organisator fehlte. Hinzu kam, dass Rechtsaußen Robert Kreller nach seiner Fußverletzung noch nicht wieder belastbar war. So musste Robert Wagner fast über die gesamte Distanz diesen Part übernehmen. Die Spielführung lag im ersten Durchgang in den Händen von Steffen Cieszynski, der seinen Trainer aber mit seinem Auftritt nicht überzeugen konnte.
So beauftragte der HG 85-Coach im zweiten Durchgang notgedrungen Martin Lux mit dieser für ihn ungewöhnlichen Aufgabe. Die HG 85 begann das Spiel in der Deckung mit ihrer bisher erfolgreichen 5:1-Variante, die aber durch die mäßigen Leistungen beider Torhüter nicht die übliche Stabilität erbrachte. Weder Stig-Top Rasmussen noch Patrick Tuchen, der von beiden noch der Bessere war, konnten mit der überzeugenden Leistung von Andreas Stange im Tor des Gastgebers mithalten. Er entschied das Duell klar für sich. "Es war egal, welches Abwehrsystem wir heute gespielt haben. Der Angriffsdruck des Gastgebers war einfach stärker als der von uns. Springe hat eine solide aggressive Deckung gespielt, die der meiner Mannschaft nicht nachstand", sagte der HG 85-Coach. Obwohl die beiden erfolgreichsten Torschützen Sven Lakenmacher und Daniel Deutsch im Wechsel von Ralf Stojan, René Uelsmann, Andreas Grube und Steffen Cieszynski in Manndeckung genommen wurden, änderte das nichts an der überzeugenden Offensivkraft des Gastgebers. Das Spiel der Springer verlagerte sich somit auf die Außen.
Und da waren vor allem die quirligen Fabian Hinz, Dean Wood und Christian Müller, die zusammen 13 Treffer markierten und die Räume rigoros nutzten. Das Gegengewicht auf Seiten der Köthener auf diesen Positionen war kaum der Rede wert. Wenigstens Roman Bruchno, der zwar mit seiner engagierten, aber nicht effizienten Spielweise noch die meisten Treffer (6) für die Bachstädter erzielte, und René Uelsmann (5) sorgten für Torgefahr. Torjäger Sebastian Retting blieb bei seinem Kurzeinsatz, wo er sich im Angriff gleich zwei Zeitstrafen einhandelte, einiges schuldig. Ebenso konnte diesmal Vilim Leskovec keine Akzente setzen. Hielten die Gäste bis zur 12. Minute (3:3) noch hoffnungsvoll mit, so wandelte sich dieses Bild innerhalb weniger Minuten. Unvorbereitete, teils harmlose Würfe und Abspielfehler verbauten der HG 85 Köthen ein Erfolgserlebnis und ließen den Gastgeber bis zum Schlusspfiff die Partie dominieren. Bereits am Dienstagabend ist die HG 85 wieder aktiv und bestreitet ab 19 Uhr ein Freundschaftsspiel gegen den SC Magdeburg II.
HG 85 Köthen: Patrick Tuchen, Stig-Top Rasmussen; Roman Bruchno 6, Steffen Cieszynski 2, Andreas Grube 1, Thomas Karl 1, Robert Kreller (n.e)., Vilim Leskovec 2, Martin Lux 3, Sebastian Retting 2 / 1, Ralf Stojan 1, Rene Uelsmann 5, Robert Wagner 3.
HF Springe: Andreas Stange; Sven Lakenmacher 8 / 4, Daniel Deutsch 5, Milan Djuric 5, Viatscheslaw Gorpishin, Dean Wood 4, Fabian Hinz 5 / 3, Christian Müller 4, Jürgen Bätjer 1, Dennis Melching 1. Siebenmeter: HF Springe 8 / 7 - HG 85 Köthen 3 / 2; Zeitstrafen: HF Springe 8 - HG 85 Köthen 9; Schiedsrichter: Michael Polworth (Eintracht Hildesheim) und Thorsten Wrobel (HSG Seevetal).