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Handball Handball: Deutsches Dänen-Quartett feiert ausgelassen

Von Martin Kloth und Frank Mebik 17.05.2009, 16:03

Veszprem/Leipzig/dpa. - Erst küsste Grit Jurack den Champions-League-Pokal innig, dann schleppte sie mit Anja Althaus die riesigeSilber-Trophäe durch die Halle und feierte ausgelassen: In ihrenschwarzen Trikots mit der goldenen Aufschrift «Champ 2009» ließen diebeiden Handball-Nationalspielerinnen ihrer grenzenlosen Freude freienLauf. «Genial, gigantisch, fantastisch, unbeschreiblich», sprudeltees aus Kreisläuferin Althaus heraus. Mit seinem dänischen Club ViborgHK hatte das deutsche Duo am Samstag dank des 26:23-Auswärtscoups imFinal-Rückspiel gegen ETO Györ die Champions League trotz der 24:26-Heimniederlage vor Wochenfrist gewonnen.

Jubel auch am Sonntag auch bei Nadine Krause und Maren Baumbach:Mit dem FC Kopenhagen gewannen die deutschen Rückraum-Spielerinnenden Europacup der Pokalsieger. Im Rückspiel besiegte das dänischeTeam Larvik HK aus Norwegen mit 26:21 und machte die 21:23-Niederlageaus dem Hinspiel wett.

Dagegen blieb einen Tag nach dem Thüringer HC auch dem HC Leipzigder Griff nach einem Europapokal verwehrt. Der 26:25-Erfolg im Final-Rückspiel gegen S.D. Itxako reichte dem Team aus Sachsen nicht zumGewinn des EHF-Pokals. Die 19:27-Pleite aus dem Spiel in Spanienerwies sich als zu große Hypothek. «Es war eine tolle EC-Reise indiesem Jahr. Wir arbeiten weiter hart, damit wir dieses Erlebnis nocheinmal haben werden. Jetzt konzentrieren wir uns aber auf dieMeisterschaft, damit wir noch einen Titel holen», kündigte TrainerHeine Jensen vor der Rekord-Kulisse von 7045 Zuschauern an.

Am Vortag hatte der Thüringer HC den größten Erfolg derVereinsgeschichte verpasst. Wie im Final-Hinspiel beim 22:26 zogendie Thüringer im Challenge Cup gegen Cercle Nimes (Frankreich) mit25:30 auch im Rückspiel den Kürzeren. Doch von Wehmut war in Erfurtkeine Spur: Das Team von Trainer Dago Leukefeld bejubelte mehr denunerwarteten Verbleib in der Bundesliga als die Niederlage zubetrauern. «Das tröstet auf jeden Fall über den verpassten Pokalsieghinweg», bekannte Nationalspielerin Nadine Härdter.

Wegen der Insolvenz des deutschen Meisters 1. FC Nürnberg bleibtder sportliche Absteiger erstklassig. In Nürnberg flossen nach dem34:34 in der Meisterrunde gegen ProVital Blomberg-Lippe bittereTränen. Mit dem Gang zum Amtsgericht an diesem Montag und derInsolvenz von Verein und Spielbetriebsgesellschaft endet das KapitelBundesliga. «Wir haben an der Zukunft gefeilt und diese hat daraufgewartet, dass die Ampel auf Grün umschaltet, doch leider schaltetesie auf Rot», erklärte die frühere Nationalspielerin Kathrin Blacha,die von der kommenden Saison an gemeinsam mit Sylvia Harlander denClub managen wollte. Forderungen der Verwaltungsberufsgenossenschafthatten Nürnberg in die plötzliche Zahlungsunfähigkeit getrieben. Obdie Spiele um Platz fünf am 23. und 30. Mai gegen Frisch AufGöppingen gespielt werden, muss der Insolvenzverwalter entscheiden.

Noch im Januar hatte Nürnberg gegen Viborg in der Champions Leaguegespielt. Doch während der dreimalige deutsche Meister in die Bayern-Liga abstürzt, ist der dänische Club zum zweiten Mal nach 2006 aufdem sportlichen Gipfel angekommen. «Jeder Titel ist anders, aberbeide sind genial. Ich freue mich total. Das war ein hartes StückArbeit», sagte Rekord-Nationalspielerin Jurack, die mit 113 TreffernTorschützenkönigin in der «Königsklasse» wurde. Und Althaus ergänzte:«Das ist der größte Moment meiner Karriere.»