Handball Handball: Deutsche Frauen-Auswahl: Sorgen trüben Freude über Sieg
Aurich/dpa. - Die Personalsorgen haben Bundestrainer Ekke Hoffmann die Freude über den Sieg beim Vier-Länder-Turnier in Norddeutschland getrübt. Durch einen 25:16 (11:8)-Erfolg am Sonntag in Aurich gegen Rumänien blieb die Handball-Nationalmannschaft der Frauen ungeschlagen. Zuvor hatte die Auswahl des Deutschen Handball- Bundes (DHB) Schweden (27:22) und Polen (27:19) bezwungen.
Doch drei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in Kroatien (1. bis 14. Dezember) diktieren in erster Linie Verletzungen die Mannschaftsaufstellung in den Vorbereitungsspielen. «Das ist erst einmal ein Rückschritt. Beim Einspielen der Mannschaft für die WM im Dezember in Kroatien kommen wir im Moment nicht weiter», bilanzierte Hoffmann besorgt.
Mit der rekonvaleszenten Milica Danilovic (Leipzig) sowie den verletzten Nadine Härdter (Dortmund) und Melanie Schlieker (Buxtehude) fehlten dem Bundestrainer gleich drei wichtige Spielerinnen. Und auf der Torhüter-Position reaktivierte er nach der Verletzung von Alexandra Gräfer (Trier) mit Michaela Schanze (Halle) und Heike Zornow (Oldenburg) zwei erfahrene Frauen.
Wie Hoffmann so bei der WM Platz 5 und die damit verbundene Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen erreichen soll, ist ihm ein Rätsel. Denn die Wunschformation hat er lediglich im Kopf, nicht aber parat. Ihm bleibt nur noch die Hoffnung, beim kommenden Vier-Länder-Turnier vom 21. bis 23. November in Tuttlingen, Nagold und Wernau gegen die Slowakei, Weißrussland und Österreich seine Sorgenkinder im Team zu haben.
Verlassen jedoch konnte sich der Bundestrainer in den drei Spielen auf die Deckung. Wie in den Tagen zuvor stand die 6:0-Deckung auch am Sonntag gegen Rumänien sicher. Zudem bot Sylvia Harlander (Nürnberg) eine starke Leistung im Tor. Daraus resultierte eine 8:4-Führung, die die DHB-Auswahl in der Folgezeit kontinuierlich ausbaute.
Rückraumhoffnung Danilovic war bereits vor den Länderspielen zur Schonung ihres nach einem Kreuzbandriss noch immer anfälligen Knies zurück nach Leipzig gereist. «Wenn sie bis zum nächsten Lehrgang und Turnier am 19. November in Süddeutschland noch nicht fit ist, ich sie nicht an drei Tagen in drei Spielen voll belasten kann, muss ich sie wohl für die WM abschreiben», sagte Hoffmann.
Auf Linksaußen Nadine Härdter konnte der Bundestrainer ebenfalls nicht zurückgreifen. Sie soll ihre Oberschenkelzerrung auskurieren und wurde kurzfristig durch Nina Wörz (Leipzig) ersetzt. «Wir müssen auf alles vorbereitet sein», meinte Hoffmann. Auch auf der Torwartposition herrscht noch keine Klarheit. Beim fünftägigen Lehrgang kämpften mit Zornow, Schanze, Harlander und Sabine Englert (Leverkusen) vier Frauen um drei WM-Plätze.