Handball Handball: Bernd-Uwe Hildebrandt gewinnt Steuer-Prozess
Magdeburg/dpa. - Der ehemalige Manager des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg, Bernd-Uwe Hildebrandt, bleibt Leiter derOlympiastützpunktes (OSP) Magdeburg. Das Arbeitsgericht in Magdeburgurteilte am Freitag zu Gunsten des 49-Jährigen, der die im Märzausgesprochene Kündigung durch den Trägerverein des OSP aus formellenGründen angefochten hatte. Damit besteht das Arbeitsverhältnis fort.Hildebrandt war am 27. März als OSP-Leiter fristlos entlassen worden,weil gegen ihn Ermittlungen wegen des Verdachts derSteuerhinterziehung und des Betrugs eingeleitet worden waren. Der OSPkündigte an, gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Berufungeinzulegen. Der Prozess würde dann vor dem Landesarbeitsgericht neuverhandelt.
Richter Wolfgang Busch ging in seiner knappen Urteilsbegründungvor allem auf die Kündigungsgründe ein. Die vom OSP angegebeneManipulation Hildebrandts an seinem Arbeitsvertrag als Manager desHandball-Vereins sei zwar ein gravierender Verstoß, beruhe aber auchauf Nachlässigkeiten des OSP. Der Sport-Manager hatte vor Gerichtteilweise zugegeben, Passagen in dem Vertrag hinzugefügt, gestrichenund geschönt zu haben. «Man hat Herrn Hildebrandt schalten und waltenlassen», sagte Busch. Auch die Häufung unterschiedlicher Ämter seikein Kündigungsgrund. «Die vielen Tätigkeiten waren bekannt undwurden über einen langen Zeitraum befürwortet», sagte Busch.
Hildebrandts Verteidiger, Frank Schneider, zeigte sich erfreutüber das Urteil. «Der OSP ist nun in der Pflicht, meinen Mandantenwieder arbeiten zu lassen. Das ist sein größter Wunsch.» DieVorsitzende des OSP-Trägervereins, Heike Rabenow, will auf jeden Fallvor das Landesarbeitsgericht ziehen. «Wir bereiten uns auf allesvor», sagte Schneider dazu. Hildebrandt selbst war nicht zurUrteilsverkündung entschieden.