Handball, 2. Bundesliga Männer Handball, 2. Bundesliga Männer: Gäste kommen regelrecht unter die westfälischen Räder
Hamm/MZ. - Die Bernburger Zweitligahandballer hatten beim Tabellenführer Hildesheim gewonnen und auch in Stralsund aufgetrumpft, doch in der Hammer Stein-Halle waren sie vor ausverkauftem Haus nicht mehr als ein staunender Gast beim Karnevals des ASV Hamm. 37:25 stand es am Ende für das Team von Trainer Kay Rothenpieler, der nur zwölf ganz schlimme Minuten zwischen der 27. und 39. Minute zu überstehen hatte.
Anhalt-Trainer Sven Liesegang haderte schon in den ersten Minuten mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen, die selbst den Hammer Spielern ein Grinsen abforderten. Da war keine einheitliche Linie zu erkennen. Doch in erster Linie profitierten davon die Gastgeber.
Die Bernburger Torjäger Robert Lux und Uwe Mäuer wurden so konsequent gedeckt, dass sie kaum in Erscheinung traten. Ganz im Gegenteil: Während im Bernburger Angriff nur bis zum 5:4 etwas klappte, sah sich die Anhalt-Abwehr mit einer Welle nach der anderen konfrontiert. Man wusste nicht, welche Lücke man stopfen sollte, denn Hamm war auf allen Positionen quirlig und gefährlich.
Gegenüber dem Hinspiel trat eine Hammer Mannschaft auf, die sich längst an die Zweitligaluft gewöhnt hat und zudem über eine hervorragende Bank verfügt. Fast hilflos musste Liesegang mit ansehen, wie sein Team ins Hintertreffen kam. Bei 17:11 schien die Partie praktisch entschieden.
Doch einen Martin Wartmann hatten die Hammer nicht auf ihrer Rechnung. Als bei den Gästen nichts mehr zu laufen schien, war es Wartmann allein, der für neue Bernburger Hoffnung sorgte. Zwei Tore vor der Pause brachten Anhalt auf 18:14 heran. Nach dem Wechsel witterten die Saalestädter Morgenluft, als Mäuer zum 19:15 traf und Wartmann, Pajung, Wartmann und Krause das Spiel beim 20:19 wieder offen gestalteten.
Doch was dann folgte, war die schlimmste Erfahrung, die Liesegang in dieser Saison machen musste. Hamm legte den Schalter wieder um und schraubte das Ergebnis innerhalb von acht Minuten auf 30:21. Die Partie war gelaufen. Bernburg fand nie ein Mittel gegen die Tempogegenstöße der Hammer, die auch sehr sicher am Siebenmeterpunkt waren.
Erst als alles entschieden war, gelang auch Robert Lux ein Treffer hoch über der Hammer Abwehr. Doch da war schon alles zu spät. Selbst Hamms Ersatztorwart Carsten Schröder spielte sich in einen Rausch. Jetzt wissen die Bernburger, warum selbst Tabellenführer Eintracht Hildesheim mit 25:37 in Hamm eingegangen war. "In den letzten zwanzig Minuten haben wir zwölf Kontertore geschluckt", haderte Liesegang mit seiner Mannschaft.
ASV Hamm: Kulhanek, Schröder - de Pijper (3), Goga, Skarbalius (3), Lanci (4), Rycharski (10), St. Honerkamp (3), Kreckler (6 / 4), Geukes (2), Skerkevic, Szymanski (4), Schneider (2)
SV Anhalt Bernburg: Ziemer, Böhm - Lux (2), Filippow (3 / 1), Sandrock (1), Wortmann (6), Leuendorf, Krause (3), Petersen, Gutowski (2), Luther (2), Mäurer (3), Pajung (3)
Zuschauer: 1000; Zeitstrafen: Hamm vier (Lanci zwei, Goga, Skerkevic) - Bernburg fünf (Lux, Petersen, Gutowski, Mäurer, Pajung); Siebenmeter: Hamm fünf (Kreckler vier, einen verworfen) - Bernburg zwei (Treffer Filippow, Fahrkarte Lux)
Spielfilm: 4:1, 8:4, 10:6, 12:8, 14:10, 18:12, 18:14 Pause - 19:14, 20:19, 24:19, 29:20, 33:21, 34:24, 37:25