1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Hamburg: Prostitution bleibt wegen Corona-Pandemie verboten

Hamburg: Prostitution bleibt wegen Corona-Pandemie verboten

25.08.2020, 12:33
Eine Prostituierte wartet in einem Bordell auf Kundschaft. Foto: Andreas Arnold/dpa/Symbolbild
Eine Prostituierte wartet in einem Bordell auf Kundschaft. Foto: Andreas Arnold/dpa/Symbolbild dpa

Hamburg - Prostitution bleibt in Hamburg wegen der Corona-Pandemie weiterhin verboten. „Bei weiterhin stabiler Lage im gesamten norddeutschen Raum kommen wir vor dem neuen Änderungszeitraum (bis Ende November) mit Sicherheit zu einer Regel, aber im Moment eben noch nicht”, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung neuer Corona-Regeln. Vor allem die Gruppe „Sexy Aufstand Reeperbahn” hatte zuvor unter dem Motto „lieber legal und kontrolliert, als illegal und unkontrolliert” eine Öffnung der Bordelle zum 1. September gefordert. Die Bordelle der Stadt sind seit Mitte März geschlossen.

Der Senat habe sich sehr intensiv mit dem Thema befasst, sagte Leonhard. In den Blick genommen worden seien vor allem die gemeldeten und gestatteten Prostitutionsstätten. „Man muss aber sagen, dass wir auch angesichts der Diskussionen, die auf Bundesebene laufen die gegenwärtige Infektionslage gerne noch eine Weile beobachten wollen, bevor wir hier zu einer Öffnung kommen”, sagte die Senatorin. Außerdem wolle Hamburg erst mit den Nachbarbundesländern zu einer einheitlichen Regelung zu kommen, „damit wir keine Ausweichbewegungen nach Schleswig-Holstein oder Niedersachsen bekommen”.

„Sexy Aufstand Reeperbahn” ist nach eigenen Angaben eine Bewegung von Frauen für Frauen, für Solidarität für St. Pauli, für Gleichberechtigung und gegen Stigmatisierung. „Ganz St. Pauli steht hinter uns und möchte, dass die Prostitution wieder erlaubt wird.” In St. Pauli hänge alles eng zusammen, „die Lokale und Clubs leben genauso von der Prostitution, wie die Prostitution von den Clubs und Bars”.

Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen hatte zuvor beklagt, dass andere körpernahe Dienstleistungen wie Friseure, Kosmetik- und Tattoo-Studios sowie Massage-Salons bereits wieder öffnen dürfen, nicht aber die Bordelle. Und hinzukomme, dass sexuelle und erotische Dienste in Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Österreich und Tschechien bereits wieder erlaubt seien. (dpa/lno)