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Hallescher FC Hallescher FC: Kühne braucht gute Argumente

Von Karl Ebert 20.04.2004, 19:15

Halle/MZ. - Geschäftsführer Ralph Kühne hat die Stellungnahme des HFC verfasst, "die auch einige brisante Fragen enthält, auf die ich heute eine Antwort haben möchte". Warum konnte eine Gruppe gewaltbereiter Fans, deren Größe und Zusammensetzung der Polizei vorab bekannt war, zehn Minuten nach Anpfiff ohne Kontrolle und Eintritt zu bezahlen ins Stadion gelangen? Kühne fragt zudem, weshalb die Polizei diese Randalierer in den HFC-Block lenkte? Der Fanrat des Klubs möchte wissen, warum Jenaer Hooligans unmittelbar im Block neben den HFC-Anhängern agieren konnten, was das Sportgericht bereits letztes Jahr bemängelt hatte. Außerdem soll geklärt werden, warum sich die Polizei wieder nur mit Pfefferspray zu helfen wusste?

Der Fanrat hatte im letzten Jahr Anzeige gegen die Verantwortlichen der Jenaer Polizei gestellt. Die Verfahren sind bis heute nicht abgeschlossen. "Uns drängt sich der Eindruck auf, dass die erneute Eskalation von der Jenaer Polizei bewusst herbeigeführt wurde, um eine späte Rechtfertigung zu bekommen", schreibt der Fanrats-Vorsitzende Mathias Schiffner.

Sowohl die Thüringer als auch der HFC stehen nicht zum ersten Mal wegen Fan-Ausschreitungen vor den Sportrichtern. "Im Vorjahr mussten wir die damals höchstmögliche Geldstrafe von 1 100 Euro bezahlen", erinnert sich Kühne nur ungern und hofft auf ein mildes Urteil. "Wir wollen uns nicht um unsere Mitverantwortung drücken. Aber wir werden uns auch nicht alles anheften lassen", so Kühne, der gute Argumente brauchen wird, um nicht erneut als Wiederholungstäter verurteilt zu werden.