Hallenfußball Hallenfußball: Augenreiben beim Opel-Mundt-Cup
Halle/MZ/löf. - Wetten, dass sich die Jungs des Hamburger SV, von Werder Bremen, Slavia Prag oder Bayern München am Wochenende verwundert die Augen reiben werden? Wenn es in der Vorrunde gegen Askania Nietleben geht, wird ihnen auf dem Spielfeld plötzlich auch ein Mädel gegenüberstehen.
Und damit nicht genug: Cathleen Koch ist bei den Askanen nicht nur die "Henne im Korb", sondern auch die Spielführerin und eine absolute Leistungsträgerin. "Ich bin irgendwie nicht das typische Mädchen. Ich bin schon von klein auf lieber mit Jungs rumgetobt und habe ähnliche Interessen und Ansichten wie sie", sagt die Zwölfjährige. So war es nur folgerichtig, dass sie vor inzwischen fünf Jahren über die gemeinsame Bolzerei auf dem Schulhof auch zu den Nachwuchskickern des Nietlebener Vereins fand. "Klar gibt es hin und wieder blöde Sprüche. Aber mit ihren Leistungen auf dem Platz hat Cathleen noch jeden Lästererer zum Verstummen gebracht", sagt Askanias D-Jugend-Trainer Mario Kupke.
"Ich freue mich total auf den Opel-Mundt-Cup, weil man es halt mal mit anderen Gegnern als gewöhnlich zu tun bekommt", sagt Cathleen, die als Libero oder auf der rechten Abwehrseite ihren Mann bzw. ihre Frau steht. "Natürlich sind wir gegen die Jungs von den Bundesligisten nur Außenseiter, aber die trainieren viel häufiger als wir. Und oft leben die ja praktisch zusammen in einem Internat. Da klappt das Zusammenspiel perfekt", meint die kleine Blondine. "Auf jeden Fall wollen wir nicht Letzter in unserer Gruppe werden, also mindestens unseren Stadtrivalen Ammendorf besiegen", so Cantor-Gymnasiastin Koch, die später einmal bei der Polizei oder aber als Automechanikerin arbeiten will.
Die Generalprobe verlief jedenfalls recht ermutigend: Bei zwei regionalen Hallenturnieren belegten Nietlebens Nachwuchskicker zuletzt die Ränge drei und zwei. "Also müssten wir nun eigentlich Erster werden", flachst Trainer Mario Kupke. "Aber ganz im Ernst: Neben dem sportlichen Wettstreit liegt uns auch der freundschaftliche Austausch mit den Gästeteams am Herzen. Die Familien unserer Spieler beherbergen in diesem Jahr die Steppkes aus Bremen sowie mehrere Kinder aus Wolfsburg. Gemeinsam mit ihnen wollen wir das Saline-Museum besuchen und einen gemütlichen Grillabend verbringen", erzählt Kupke. Im Vorjahr hatten die Nietlebener Mönchengladbachs Borussen zu Gast und beschenkten diese zum Abschied mit Vereins-Schals: "Die waren total happy", erinnert sich Kupke.
Tickets in der Kaufhof-Sportabteilung, an der Tageskasse und unter Tel. 034 602 / 50 558