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Halle Halle: Stadt legt sich für den HFC ins Zeug

Von KARL EBERT 18.05.2010, 19:54

HALLE/MZ. - Thomas Pohlack ist ein vielbeschäftiger Mann - und ein vielgefragter. Halles Beigeordneter für Planen und Bauen hatte am Dienstag kaum eine freie Minute. Gerade von der Beigeordneten-Konferenz zurückgekehrt, stand sein Telefon nicht still. Das Thema in diesen Tagen ist immer dasselbe: die Sanierung des Stadions in Halle-Neustadt, der künftigen Spielstätte des Fußball-Regionalligisten HFC. Und das aus gutem Grund.

Der HFC hatte vom Deutschen Fußball-Bund zwei Auflagen für die Erteilung der Lizenz erhalten. Eine finanzielle, die dank des Erreichens des DFB-Pokals und der sicheren Einnahme von 100 000 Euro abgearbeitet ist. Und eine strukturelle: die Fertigstellung der Spielstätte bis 1. Juli.

Damit kommt unwillkürlich auch Thomas Pohlack ins Spiel. "Es ist richtig, der HFC hatte die Auflage, die Bauarbeiten im Stadion Bildungszentrum bis 1. Juli abzuschließen. Das ist nicht zu schaffen", sagt er. Doch Pohlack und Bernd Bielecke, der Chef des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt, haben für den HFC gekämpft. "Wir haben uns mit Helmut Sandrock, dem Abteilungsleiter Spielbetrieb beim Deutschen Fußball-Bund, verständigt und eine Fristverlängerung bis Ende Juli erreicht", erklärt Pohlack.

Die Zeit drängt. Punktspielstart in der Regionalliga ist am Wochenende vom 6. bis 8. August. Bislang liegt nur der neue Rollrasen in der Arena. "Der harte Winter hat uns zwei bis drei Wochen Zeitverzug eingebracht. Zudem wollten wir die alten Ränge erhalten, mussten sie aber dann doch abreißen, weil ihre Neigung nicht den neuesten Sicherheitsstandards entsprach", sagt Pohlack. "Es kamen ein paar Dinge zusammen. Wir wollen die Bauarbeiten bis 20. Juli beenden und bis Ende Juli Abnahmen vornehmen und Mängel beseitigen."

HFC-Präsident Michael Schädlich ist froh über die Hilfe der Kommune gegenüber dem DFB. "Der Verein muss zwar die Auflagen erfüllen, kann im Fall Stadion aber nicht viel tun. Das gehört der Stadt, wir sind nur der Mieter", sagt er. Die Lizenz an sich ist nicht in Gefahr, wenn das Stadion nicht fertig wird. "Im Lizenzantrag verlangt der DFB eine Ausweichspielstätte. Das ist für uns das Leipziger Zentralstadion. Einen Vertrag mit dem Betreiber haben wir beim DFB eingereicht. Wird Neustadt nicht fertig, müssen wir gleich zu Beginn der Saison nach Leipzig", sagt Schädlich. Aber: Das würde zusätzlichen logistischen Aufwand bedeuten und finanzielle Einbußen.

"Im DFB-Pokal wird sich ein Umzug kaum vermeiden lassen. Und wenn uns die Spielplaner das Derby gegen Magdeburg zum Auftakt bescheren, auch nicht. Aber ich möchte nicht gegen die Reserve von Hansa Rostock oder dem Hamburger SV in der Arena spielen", sagt Schädlich. Gegen diese beiden Teams kamen in der zu Ende gehenden Spielzeit 1 443 beziehungsweise 2 084 Zuschauer ins Wabbel-Stadion. Hochgerechnet auf einen Eintrittspreis von zehn Euro, wäre schon die Stadionmiete von 30 000 Euro nicht gedeckt.