Gruppe E Gruppe E: Tschechien protestiert gegen Abweisen von Fans
Prag/Berlin/dpa. - DasBundesinnenministerium wies die tschechischen Vorhaltungen zurück. Eshabe keine Abweisung wegen fehlender Geldmittel gegeben. VierFußballanhängern sei am sächsischen Übergang Reitzenhain wegenindividueller Gefahrenprognose die Einreise verweigert worden. DieBetroffenen seien als gewaltbereit eingeschätzt worden. EinMitarbeiter des Außenministeriums in Prag teilte daraufhin am Abendmit, man halte diese Darstellung nach Prüfung für glaubwürdig.
Die tschechische Zeitung «Mlada fronta Dnes» hatte zuvorberichtet, den Fans sei die Einreise verweigert worden, weil sienicht genügend Geld vorweisen konnten. Ein solches Verhalten verstoßegegen das Prinzip des freien Personenverkehrs in der EuropäischenUnion, kritisierte die Regierung in Prag. Nach Angaben der PragerPolizei waren in Nordböhmen insgesamt 25 Tschechen, fünf Kroaten undein Slowake abgewiesen worden. Die Fans hätten auf Aufforderung nichtje 30 Euro pro geplantem Tag in Deutschland vorweisen können,berichtete die Zeitung. Die deutschen Grenzer hätten sich auchdadurch nicht erweichen lassen, dass die Tschechen Proviant dabeihatten.
Ein Mitarbeiter des tschechischen Außenministeriums hattedaraufhin gesagt, das Verhalten der deutschen Seite habe nichts mitdem Aussetzen des Schengen-Abkommens während der WM zu tun:«Tschechien ist ja noch gar nicht Mitglied des Schengen-Raumes. Wirwünschen Aufklärung.»
Am bayerischen Übergang Waidhaus verweigerten die deutschenGrenzbehörden am Mittwoch zwei tschechischen «Problemfans» dieEinreise. Die beiden Anhänger von Sparta Prag seien polizeibekanntund dürften erst wieder nach WM-Ende nach Deutschland einreisen,sagte ein Polizeisprecher. Seit dem Eröffnungsspiel am 9. Juni warennach tschechischen Angaben allein über nordböhmische Grenzübergängenach Sachsen rund 2700 Fans eingereist.