Grafiken und Skulpturen von Immendorff in Hamburg
Hamburg/dpa. - Das grafische Lebenswerk von Jörg Immendorff (1945-2007) ist bis zum 10. August im Congress Centrum Hamburg (CCH) zu sehen.
«Es handelt sich um die umfangreichste Grafikausstellung, die je gezeigt wurde», sagte Kurator Dirk Geuer, langjähriger Sammler und Verleger des Künstlers, in Hamburg. Immendorff war im vergangenen Jahr an der Nervenkrankheit ALS gestorben.
Im neuen Konferenzbereich des CCH werden rund 650 Werke aus allen Schaffensperioden gezeigt, darunter 340 Grafiken, 30 Skulpturen und rund 30 Fotos sowie 250 Stempel, Suiten, Serien und Zyklen zu seinen berühmtesten Motiven wie «Café Deutschland», «The Rakes Progress» und einem Porträt des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD).
«Jörg Immendorff und Hamburg, das war schon immer eine ganz besondere Beziehung», sagte Messe-Chef Bernd Aufderheide. In den 80er Jahren gehörte dem Maler die Kneipe «La Paloma» auf St. Pauli. Hier trafen sich Künstler und Kiezgrößen - und stets mittendrin der 1945 im nahen Bleckede bei Lüneburg geborene Immendorff. Für Hamburg schuf der Künstler auch das Hans-Albers-Denkmal (1985).
Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist die Präsentation der beiden Bronze-Skulpturen «Tropfenmann» und «Wächter» aus dem Jahr 1989, die erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Mit einer Höhe von 2,80 Meter sind sie die höchsten Skulpturen der Schau. Die «Wächter»-Skulptur, 380 Kilogramm schwer, entstammt einer kleinen Auflage von nur sechs Exemplaren. Der «Tropfenmann» wiegt 360 Kilogramm und wurde nach einem Holzmodell aus den 80er Jahren gefertigt. Nach Hamburg ist die Ausstellung noch in Südamerika und Israel zu sehen.