Gitarrenklänge und Musikgeschichte
Coswig/MZ. - "Wir haben eine Vorliebe für Ostdeutschland und wollen die Arbeit mit interessanten Ausflügen verbinden", erklärt Angelika Bayer.
So kamen die beiden am Sonntag nach Coswig, nachdem sie bereits am Freitag in der Kirche in Klieken ein Konzert gegeben und in Wörlitz übernachtet hatten. Die schöne Landschaft begeisterte beide.
Das 184. Rathauskonzert in Coswig war dann auch in lockerer Atmosphäre eine ungewöhnliche Verbindung von hervorragend gespielter Musik und ausführlichen Informationen zu 500 Jahren Gitarrenmusik. Anhand prägnanter Beispiele erklärte Peter Griggs die Entwicklung von der Laute in Renaissance und Barock zur besonders im Süden entwickelten Gitarrenmusik. Von den Tanzliedern des 16. Jahrhunderts über balladenhafte Stücke hin zur Kammermusik, zum Beispiel von Bach, Carulli oder Satie sind die Kompositionen wie kleine Geschichten, die intensive Stimmungen ausdrücken. Leise und eindringlich verbinden sich Rhythmus und Melodie zu Freude oder Melancholie.
Die moderne Gitarrenmusik zeigte Griggs mit verschiedenen brasilianischen Choros, dem Jazz verbundenen Titeln von Cole Porter, Eden Ahbez und Monk und "Michelle", einem Song der Beatles. Besonders verbunden ist Peter Griggs mit Antonio Guedes und Lou Harrison, die er persönlichen kennen lernte. Es sind schwungvolle, doch weiche, schöne Melodien, die er von ihnen vorstellte. Zum Abschluss spielte der Gitarrist eigene Kompositionen. Mit "Calypso" und einem Flamenco fand das Rathauskonzert ein furioses Ende. Der begeisterte Beifall galt neben dem Künstler auch seiner Partnerin Angelika Bayer, die alle englischen Erklärungen übersetzt hatte.