Geiselnahme im Gefängnis Geiselnahme im Gefängnis: Die Anklage liegt vor
Naumburg/MZ/jds. - Wegen Geiselnahme und sexueller Nötigung einer 28-jährigen Krankenschwester in der Justizvollzugsanstalt Naumburg muss sich der 34-jährige Thorsten P. demnächst vor dem Landgericht Halle verantworten. Der Naumburger Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang bestätigte gestern die neue Anklage gegen den wegen Mordes zu 13 Jahren Haft verurteilten Mann.
Ende Februar hatte Thorsen P. die Krankenschwester mit einem geschärften Besteckmesser bedroht und in der Krankenstation als Geisel festgehalten. Er fesselte die 28-Jährige und zwang sie zu sexuellen Handlungen. Anschließend versuchte er, sich mit einer großen Menge von Beruhigungspillen das Leben zu nehmen (die MZ berichtete).
Nach einem Aufenthalt in einem Leipziger Haftkrankenhaus ist er in eine anderes Gefängnis in Sachsen-Anhalt verlegt worden. Sei Opfer ist leidet noch heute an den Folgen der Tat: Nach den Worten von Marion van der Kraats, Sprecherin des Magdeburger Justizministeriums, ist die 28-Jährige psychisch angeschlagen und arbeitsunfähig. Sie werde von einem Psychologen betreut. Die Geiselnahme in dem Naumburger Gefängnis war die fünfte seit 1997 in der Haftanstalt.