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Geheimvertag zwischen Kirch und Bayern München Geheimvertag zwischen Kirch und Bayern München: Rummenigge sucht Entspannung mit DFL

09.03.2003, 16:26
Die Bildkombo zeigt (v.l.) den Bayern-Manager Uli Hoeneß, den Medienunternehmer Leo Kirch sowie den Vorstandsvorsitzenden der FC Bayern München AG, Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: dpa)
Die Bildkombo zeigt (v.l.) den Bayern-Manager Uli Hoeneß, den Medienunternehmer Leo Kirch sowie den Vorstandsvorsitzenden der FC Bayern München AG, Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: dpa) dpa/ZB

München/dpa. - Im Streit zwischen dem FC Bayern München und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) geht der deutsche Rekordmeister auf Entspannungskurs. Einen Tag nach der heftigen Attacke der DFL- Geschäftsführung gegen Bayern-Manager Uli Hoeneß versuchte Karl-Heinz Rummenigge, der Auseinandersetzung um den Geheimvertrag des FC Bayern mit der Kirch-Gruppe die Schärfe zu nehmen. «Es ist alles missverständlich rüber gekommen. Wir wollten der DFL keinen Vorwurf machen», sagte der Bayern-AG-Vorstandsvorsitzende am Samstag nach dem 3:0-Erfolg des Bundesliga-Spitzenreiters gegen Bayer Leverkusen.

Die DFL hatte am Freitag von Hoeneß eine öffentliche Entschuldigung gefordert und damit auf indirekte Andeutungen des Managers reagiert, wonach Unterlagen an Medien weitergereicht worden sein könnten. «Der Vorwurf, neben den Banken sei ausschließlich die DFL im Besitz der zwischenzeitlich öffentlich dargestellten Sportwerbe-GmbH-Bilanz gewesen und so möglicher Informant der Öffentlichkeit, ist ungeheuerlich und wird entschieden von der Geschäftsführung der DFL zurückgewiesen», teilte die DFL mit.

Hoeneß hatte am Donnerstag angekündigt, Vertragsunterlagen ab sofort nicht mehr aus dem Haus zu geben, sondern den Lizenzhütern nur noch zur Einsicht in der Geschäftsstelle des FC Bayern zu präsentieren, nachdem interne Daten in Medienberichten aufgetaucht waren. «Die Geschichte im «Stern» kam nicht von der DFL», räumte Rummenigge korrigierend ein. Hoeneß äußerte sich am Samstag nicht zu dem Thema. Die DFL fordert, dass der Bayern-Manager seine «ausgesprochenen Verdachtsmomente» zurücknimmt und sich für die «ehrabschneidenden Zitate» gegen das Gremium entschuldigt.

Das Nachrichtenmagazin «Stern» hatte am Donnerstag Bilanz-Details veröffentlicht und dem FC Bayern unterstellt, die etwa 21,5 Millionen Euro aus dem Vermarktungs-Deal mit Kirch aus den Jahren 1999 bis 2002 in seiner Bilanz «verschleiert» zu haben. Dem hatte der Verein energisch widersprochen. Die Münchner hatten sich durch das Geschäft mit dem Medienunternehmen dem Verdacht ausgesetzt, sich ihre Zustimmung zur Zentralvermarktung der Bundesliga finanziell versüßt zu haben.