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Fußball Fußball: Zwei Trainer verschlissen

Von WOLFGANG GRÜNEFELD 03.07.2009, 16:35

THALE/MZ. - Zwei Trainer wurden verschlissen, 23 Spieltage lang steckte man tief im Abstiegskampf und mit Rang acht war man zum Schluss kaum schlechter platziert als im Vorjahr (6.).

Ex-Coach Siegfried Keller glaubte stets daran, dass seine Mannschaft von der personellen Besetzung her sicher die Qualifikation zur zweigleisigen Landesliga schaffen würde, ohne aber ganz oben mitmischen zu können. Seine Bilanz nach nur zehn Spieltagen: sieben Punkte und vorletzter Tabellenplatz.

Sein Nachfolger Ronald Wendler war von der Landesligatauglichkeit des Teams weniger überzeugt und sich nicht sicher, die vorgegebene Zielstellung erfüllen zu können. Er stellte hohe Ansprüche an sein Team und sich selbst, war mit 20 Punkten aus zwölf Begegnungen wesentlich erfolgreicher, konnte sich aber nicht wirklich von der Abstiegszone absetzen, weil um Platz neun ein harter Kampf entbrannte.

Herausragend waren unter seiner Regie die 2:1-Auswärtserfolge bei den damals jeweiligen Spitzenreitern TSG Calbe und Edelweiß Arnstedt sowie die unglückliche Niederlage bei Einheit Wernigerode (1:2). Nicht nur hier zeigte sich unter anderem, dass die Chancenverwertung oftmals mangelhaft war, im Angriff die erforderliche Durchschlagskraft fehlte und ein Christian Otto als einziger echter Goalgetter allein kein Spiel entscheiden kann. Enttäuschend waren dagegen das jeweils magere 1:1 gegen Piesteritz II und den Quedlinburger SV sowie die Niederlage in Roßlau (1:2). Schließlich gab Wendler nach der 2:3-Pleite am 25. Spieltag in Schackstedt auf, weil er zur Mannschaft nicht mehr den richtigen Draht fand.

Wernigerode-Sieg entschied

Detlef Riedel, zwischen 2002 und 2006 schon einmal auf dem Thalenser Trainerposten und verantwortlich für den Landesliga-Aufstieg in der Saison 2004 / 05, blieb mit seiner Truppe im wichtigsten Spiel der Rückrunde am Pfingstwochenende bei Germania Wernigerode siegreich (1:0) und schaffte damit zwei Spieltage vor Saisonende vorzeitig den Klassenerhalt. Dabei hatten die Riedel-Schützlinge auch das Glück auf ihrer Seite, als die Wernigeröder in der Vorwoche überraschend in Wittenberg eine 1:4-Schlappe hinnehmen mussten und die Germanen damit den Abstieg nicht mehr aus eigener Kraft verhindern konnten. So war denn die Thalenser 1:2-Niederlage am letzten Spieltag bei Schlusslicht Wittenberg weniger tragisch, obwohl man damit mindestens Platz sieben verspielte.

Viel Handlungsbedarf

Ende gut, alles gut, könnte man in Anlehnung eines Sprichwortes meinen, aber dennoch sollte man nicht übersehen, dass es im Verlauf der ganzen Saison auch einige Probleme gab. Angefangen bei der oft geringen Trainingsbeteiligung, die durch Arbeit oder Studium schon beängstigende Ausmaße annahm, über den Fitnesszustand und die Formschwankungen einiger Spieler sowie die fehlende Disziplin in manchen Partien gibt es für die neue Saison einigen Handlungsbedarf.

Kein Spieltag verging, ohne dass der Trainer die Mannschaft durch Ausfälle umformieren musste, sei es durch Verletzungen u. a. von Mike Berei, Marcel Tietze, Andreas Dub, Gil Vicente da Rocha Nunes und Sebastian Werner oder Kartensperren, die man sich überwiegend wegen Meckerns einhandelte. Erfreulich, dass bei den Umstellungen auch der Nachwuchs berücksichtigt wurde und mit Steffen Hägemann, Daniel Weber, Philipp Traue, David König und Philipp

Geuer hoffnungsvolle Talente auf sich aufmerksam machten. Nun gilt es, ab dem 5. Juli mit dem neuen Trainer Herbert Reulecke (vormals Germania Wernigerode) eine schlagkräftige Truppe zu formieren, die im 18er Feld der Landesliga Nord hoffentlich nicht zu den fünf (!) Absteigern zählt.

In der abgelaufenen Saison kamen insgesamt 24 Spieler zum Einsatz:

Christian Otto (22 Einsätze / 10 Tore), Daniel Weber (22 / 2), Marcel Tietze (22), Daniel Ahlers (22), René Neuendorf (20 / 6), Martin Löffelmann (20 / 4), Nico Picek (20), Andreas Dub (19), Philipp Traue (19), Gil Vicente da Rocha Nunes (18 / 6), Enrico Kaye (16 / 1), Mario Krause (16 / 1), André Stachowiak (13 / 1), Sebastian Werner (13 / 1), Mathias Winkler (10 / 1), Steffen Hägemann (9 / 3), Nico Stange (7 / 3), Ronny Borchardt (7 / 1), Mike Berei (4), Andy Drechsel (4), René Hanisch (3), Florian Hottelmann (2), Willi Zacharias (2), Philipp Geuer (1), David Köhler (1).