Fußball-WM 2006 Fußball-WM 2006: Leipzig wird einer der zwölf Spielorte

Frankfurt/Main/dpa. - Bremen, Düsseldorf und Mönchengladbach sinddie Verlierer der Stadion-Lotterie für die Fußball-Weltmeisterschaft2006. Bei der am Montag durch den Internationalen Fußball-VerbandFIFA und die deutschen Organisatoren getroffenen Auswahl der 12Spielorte aus 15 Bewerbern blieb dieses Trio auf der Strecke. ZumGewinner wurde das WM-Organisationskomitee (OK), das bei dem Treffenmit der FIFA-Spitze in Frankfurt/Main die Zusage für eine finanzielleUnterstützung in Höhe von 250 Millionen Schweizer Franken (172,5Millionen Euro) für die Ausrichtung der zweiten WM in Deutschlandnach 1974 erhielt. Diese Summe entspricht etwa dem Betrag, den Japanund Südkorea als WM-Gastgeber 2002 vom Weltverband erhalten.«Deutschland wird eine große WM, vielleicht die Größte ausrichten»,sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter bei der Präsentation in der AltenOper.
Neun Bundesländer dürfen sich auf die 64 WM-Spiele in vier Jahrenfreuen. Nordrhein-Westfalen ist durch Dortmund, Gelsenkirchen undKöln mit drei Städten vertreten, Bayern durch München und Nürnbergmit zwei. Weitere Schauplätze sind Berlin, Frankfurt (Hessen),Hamburg, Hannover (Niedersachsen), Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz),Leipzig (Sachsen) und Stuttgart (Baden-Württemberg). «Wir sind sehrbeeindruckt von den Stadien», sagte FIFA-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen. Bei der Auswahl gaben letztlich regionale Gesichtspunkteden Ausschlag.
Welche Stadt welche Spiele austrägt, wird zu einem späterenZeitpunkt entschieden. Als sicher gilt, dass die Eröffnungspartie inMünchen und das Finale in Berlin stattfinden. In der bayerischenMetropole wird auch das Haupt-Pressezentrum eingerichtet. In Berlin,wo die FIFA während der Titelkämpfe ihren Hauptsitz hat, sollebenfalls ein modernes Pressezentrum entstehen. Die Auslosung für dieWM-Qualifikation findet am 5. Dezember 2003 in Frankfurt statt. DieEndrunden-Gruppen sollen Ende 2005 in Leipzig ausgelost werden.Favoriten auf die Halbfinals sind Dortmund und Stuttgart.
Vor 350 geladenen Gästen im Mozart-Saal der Alten Oper machte GerdMüller, der 1974 im WM-Finale gegen die Niederlande das 2:1-Siegtorerzielt hatte, das Ergebnis des viermonatigen Auswahlverfahrens perZufallsgenerator bekannt. Ursprünglich hatten 24 Städte Interessebekundet, 16 im Dezember 2001 ihre Bewerbung eingereicht. Leverkusenhatte am vergangenen Mittwoch seine Kandidatur zurückgezogen.
«Wir wollen uns bei der WM als weltoffenes, gastfreundliches undsympathisches Deutschland darstellen», erklärte BundesinnenministerOtto Schily. Blatter lobte das Engagement der WM-Organisatoren, diesehr gute Arbeit geleistet hätten. «Wir haben noch nicht einmal denKickoff zur WM 2002, und Deutschland präsentiert bereits die Stadienfür 2006», meinte der Schweizer.
Dank der ersten verbindlichen Einnahme durch die zugesagte FIFA-Finanzspritze kann das WM-OK nun seinen Etat von bis zu 400 MillionenEuro planen. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Kalkulation derEintrittspreise, die volkstümlich gehalten werden sollen. Die 12Stadien, deren Modernisierung oder Neubau rund 1,4 Milliarden Eurokosten wird, haben nach ihrer Fertigstellung eine Gesamt-Kapazitätvon 3,2 Millionen Zuschauer. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gehtdavon aus, dass alle WM-Spiele ausverkauft sein werden.
Für die drei Verlierer Bremen, Düsseldorf und Mönchengladbach sollein Paket zur Entschädigung geschnürt werden. Als Trostpflasterwerden Länderspiele an diese Städte vergeben, die zudem bei der WMGastgeber für jeweils eine Mannschaft sein könnten. «Das diese Städteherausgefallen sind, ist ein Wermutstropfen. Es wird sie kaumtrösten, wenn ich sage, es waren nur Nuancen», sagte OK-VizepräsidentHorst R. Schmidt.
