Fußball-WM 2002 Fußball-WM 2002: 12. Spieltag: Deutschland besiegt Kamerun

Shizuoka/Japan/dpa. - Die Treffsicherheit von Marco Bode undMiroslav Klose hat eine lange Zeit in Unterzahl spielende deutscheNationalmannschaft ins Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaftgebracht. Durch einen Treffer des Bremers (50.) und das fünfteTurnier-Tor des Lauterers Klose (79.) gewann die deutsche Elf amDienstag vor 47 085 Zuschauern in Shizuoka das brisante Duell gegendie von Winfried Schäfer trainierte Auswahl Kameruns mit 2:0 (0:0)und verteidigte den ersten Platz in der Gruppe E.
Im Achtelfinale am Samstag (8.30 Uhr MESZ) in Seogwipo gegen denZweiten der Gruppe B (Spanien, Südafrika oder Paraguay) muss diedeutsche Elf allerdings auf Carsten Ramelow, Dietmar Hamann undChristian Ziege verzichten. Ramelow sah wegen wiederholten Foulspielsdie Gelb-Rote Karte (40.), Hamann und Ziege erhielten von dem sehrschwachen spanischen Schiedsrichter Lopez Nieto, der mit insgesamtzwölf Verwarnungen und zwei Platzverweisen einen Rekord aufstellte,jeweils zum zweiten Mal im Turnier Gelb. In der Schlussphase sah auchnoch der Kameruner Suffo (77.) Gelb-Rot.
Zum Sieggaranten für das nach dem Platzverweis gegen Ramelow 50Minuten lang in Unterzahl spielende deutsche Team avancierte derunermüdliche Klose. Mit einem genialen Pass ermöglichte der vierfacheTurnier-Torschütze dem gerade ins Spiel gekommenen Bode den Treffer,der Kameruns Team förmlich schockte. Hatte Winfried SchäfersMannschaft ihren Gegner bis dahin beherrscht, so erkämpfte sich diedeutsche Elf mit dem Vorsprung im Rücken ein Gleichgewicht.
Im Gruppen-Finale gegen den vierfachen Afrika-Meister hatte diedeutsche Mannschaft zunächst nahtlos an ihre schwache Vorstellung inder zweiten Halbzeit des Spiels gegen Irland angeknüpft. Ohne einenChef auf dem Platz, ohne einen Spieler, der entschlossen das Heft indie Hand nimmt, präsentierte sich Völlers Elf völlig verunsichert undleistete sich vor allem in der Defensive individuelle Fehler in Hülleund Fülle. Eine geradezu indiskutable Vorstellung lieferte Ramelow,der meist einen Schritt zu spät kam und von dem überfordert wirkendenLopez Nieto nach einem Foul an Samuel Eto'o die Gelb-Rote Karte sah.
Nicht besser erfüllten Thomas Linke und Christoph Metzelder ihreAufgaben in einem Deckungsverbund, dem es an der Abstimmung und dernötigen Raumaufteilung fehlte. Ratlos und sprachlos sah Völler, derzur Überraschung vieler die gleiche Startelf wie in den beiden erstenPartien auf den Rasen geschickt hatte, vom Spielfeldrand demkonzeptlosen Gekicke seiner Mannschaft zu. Im Aufbau hatte dasdeutsche Team wie schon gegen die Iren erschreckend wenig zu bieten.Weder der erneut nicht hundertprozentig fit wirkende Michael Ballacknoch Bernd Schneider bekamen im Mittelfeld das Geschehen in denGriff. In vorderster Linie blieb Carsten Jancker wirkungslos undmusste in der Pause in der Kabine bleiben.
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