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Fußball Fußball: Weile trifft auch mit dickem Knöchel

Von CARSTEN ROLOFF 01.05.2009, 19:10

BERNBURG/MZ. - Das Abstiegsgespenst dürften die Askanen durch diesen im Vorfeld nicht unbedingt erwarteten Dreier damit endgültig verjagt haben. "Es war verdient. Wir haben hinten sehr gut gestanden, hatten nur in der ersten Viertelstunde Probleme", meinte Askania-Trainer Heiko Böhler.

Die Völpker spielten die Hausherren in der Anfangsphase schwindlig, hatten gefühlte 75 Prozent Ballbesitz und erarbeiteten sich auch zwei klare Chancen. René Hasse (9.) schob aus zehn Metern den Ball nur knapp am Kasten vorbei. Einen Kopfball von Matthias Güldner (24.) lenkte Bernburgs Keeper Jürgen Wölfer mit einem tollen Reflex noch über den Balken. Ein Schuss von Hasse (26.) bereitete Wölfer weit weniger Probleme.

Die Bernburger gaben ihr erstes Lebenszeichen in der 29. Minute ab. Eric Spielmann bediente mit einer weiten Flanke Jan Bauer, der vor dem Kasten die Nerven behielt und eiskalt zum 1:0 vollendete. "Völpke hat uns zunächst im Griff gehabt. Wir sind nur hinterhergelaufen. Nach dem 1:0 war die Partie jedoch ausgeglichen", meinte Bauer. Nur fünf Minuten nach dem 1:0 klingelte es erneut im TSV-Kasten. Martin Weile lief in einen Querpass der Gäste unmittelbar vor dem Strafraum, tanzte die Innenverteidiger Stefan Goebel und Jan Küllmei sowie Keeper Norman Tenneberg aus und schoss sein erstes Tor als Papa. Der nach seiner langen Sperre dem ersten Einsatz entgegenfiebernde Martin Liebold traf zur Pause den Nagel auf den Kopf: "Völpke stirbt in Schönheit. Wir machen aus zwei Chancen zwei Tore. Das zeichnet ein Topteam aus."

Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Gäste ihre Bemühungen, prallten aber immer wieder an der von Jan Reichel organisierten sattelfesten Askania-Abwehr ab. Mario Mäkel lieferte sich rassige Duelle mit Marco Behse und gewann fast alle Zweikämpfe gegen den agilen Völpker Stürmer. Und dann schlug noch einmal Weile (63.) zu. Stephan Duscha erkämpfte sich das Leder im Mittelfeld und schickte den Torjäger steil. Der Askania-Angreifer gewann das Laufduell mit Küllmei, spielte erneut den TSV-Keeper aus und versenkte den Ball frech mit der Hacke. "Ich wollte eigentlich gar nicht spielen, weil mein rechter Knöchel dick und blau war. Die Schmerzen habe ich beim Sprint zum 3:0 aber gar nicht gemerkt. Wir wussten vorher, dass Völpke zwar sehr spielstark ist, aber auch, dass der TSV nicht die beste Deckung hat", meinte der Torjäger, der in dieser Saison schon neunmal ins Schwarze traf.

Das Ehrentor durch Benjamin Sacher zum 1:3 konnte die Miene von TSV-Trainer Thoralf Bennert nur kurzzeitig aufhellen, denn der Sieg der Hausherren geriet dadurch nie in Gefahr. "Wir bringen uns um den Lohn unseres aufwendigen Spiels. Unsere Innenverteidiger hatten einen rabenschwarzen Tag, denn die Tore haben wir uns eigentlich selbst hinten reingeschossen", lautete der Kommentar von Bennert.

Askania: Wölfer - Mäkel, Reichel, Fritsche - Baumgarten, Spielmann (61. Schubert), Bauer (64. T. Duscha), S. Duscha - Schmidt, Weile (77. Kollmann).

Völpke: Tenneberg - Güldner, Goebel (55. Heimrath), Küllmei (85. Siegel), Schräder - Sacher, Helmke, Heckeroth, Hagedorn - Hasse (46. Bremse), Behse.

Zuschauer: 213. - Schiedsrichter: Robert Päßler (Bobbau). - Assistenten: Dirk Simon, Jan Scheller. - Tore: 1:0 Bauer (29.), 2:0, 3:0 Weile (34., 63.), 3:1 Sacher (69.).