Fußball Fußball: Wasserschlacht auf hohem Niveau
Wittenberg/MZ. - Trotz strömenden Regens stand bei den Piesteritzer Fußballern nach dem Schlusspfiff Auslaufen zusammen mit Co. Olaf Aßmann auf dem Programm. Vor der Verpflichtung des 49-Jährigen suchten die Kicker bei widrigen Witterungsverhältnissen stets im Eiltempo die Umkleidekabine auf. Ferl, zum 3:3 gegen den 1. FC Lok Leipzig: "Es war ein ordentlicher Test gegen sehr zweikampfstarke Leipziger. Die Mannschaft hat sich bravourös geschlagen. Unzufrieden bin ich nur über die drei Gegentore." Gäste-Coach Rainer Lisiewicz kam zu einem ähnlichen Fazit: "Es war ein sehr guter Test, der seinen Zweck erfüllt hat. Das Endergebnis ist nebensächlich. An den drei Gegentoren war unser Keeper nicht ganz schuldlos."
Die etwa 160 Fans im Volkspark, darunter auch ein paar Anhänger des 1. FC Lok, mussten sich die 90 Testspielminuten unter ihren mitgebrachten Regenschirmen anschauen. Das Spiel hatte eigentlich Sonnenschein verdient, doch graue Wolken verwandelten das Match in eine Wasserschlacht. Die erste Schrecksekunde durchlebten die Piesteritzer Fans bereits in der zehnten Minute. Keeper Jan Lindemann blieb nach einem Zusammenprall mit Lok-Angreifer René Heusel benommen am Boden liegen, Johannes Böhme rückte zwischen die Pfosten. Co. Aßmann zur Auswechslung: "Er hat eine Platzwunde im Gesicht sowie eine Rippenprellung." Leipzig besaß zwar in der Folgezeit ein optisches Übergewicht, doch den ersten Treffer der Begegnung erzielten die Hausherren. Schuss Daniel Schwibbe, Glanzparade Lok-Keeper Kevin Eck, Luis Fernando behielt im zweiten Versuch die Übersicht und zirkelte das Leder in die Maschen (27.). 60 Sekunden später zappelte der Ball erneut im Netz. Diesmal auf der anderen Seite. Freistoß Eric Eiselt, Teamkollege Manuel Starke musste völlig frei stehend nur den Kopf hinhalten. Eine Wiederholung dieses Doppelpacks folgte in der 35. und 36. Minute. Erst wählte der Piesteritzer Kapitän Heiko Wiesegart bei seinem knallhart ausgeführten Freistoß die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten, dann nutzte Pierre Trinko eine Schaltpause in der grün-weißen Abwehr und erzielte den 2:2-Pausenstand.
Im zweiten Abschnitt ging der Spielfluss aufgrund vieler Auswechslungen ein bisschen verloren. Die besseren Möglichkeiten besaßen zunächst die Lisiewicz-Schützlinge. Rico Engler (47.) schoss knapp am langen Pfosten vorbei, Robert Sommer (66.) zwang den Piesteritzer Keeper Böhme zur Glanzparade. Die erhöhten Angriffsbemühungen des 1. FC Lok wurden kurz danach mit dem 3:2-Führungstreffer belohnt. Nach einem schnell ausgeführten Konter über Heusel konnte sich der frei stehende Thomas Wetzig die Ecke aussuchen (72.).
Mit dem sich abzeichnenden Negativ-Erlebnis verpatzter Jahresauftakt vor Augen, setzten die Piesteritzer noch einmal alles auf eine Karte. Der eingewechselte Tim Körnig (76.) erreichte den Brennpunkt des Geschehens einen Schritt zu spät, Heiko Wiesegart (77.) traf nur das Netzgestänge. In der 83. Minute war es dann endlich soweit. Flanke Marc Richter auf den im Lok-Strafraum wartenden Stürmer Tobias Klier, platzierter Kopfball, 3:3. Die Grün-Weißen fliegen am Dienstag in die Sonne. Eine Woche Trainingslager in Copa de Roses (Spanien) steht für die Schützlinge von Uwe Ferl und Olaf Aßmann vor dem Rückrundenstart auf dem Programm.
Piesteritz: Jan Lindemann (10. Johannes Böhme), Marvin Richter (61. René Puhlmann), Luis Fernando (61. Andreas Thöner), Tobias Heede (46. Kevin Schüler), Wellington, Kevin Gerstmann (61. Maik Trollmann), Stefan Neuberg (46. Tim Körnig), Marc Richter, Daniel Schwibbe (46. Georg Engelhardt), Heiko Wiesegart, Tobias Klier