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Fußball vom Wochenende Fußball vom Wochenende: Deftige Klatsche für Westerhausen

18.04.2004, 15:24

Halle/MZ. - Der Staffelzweite Hausneindorf schickte Edelweiß Arnstedt mit einer 0:2-Niederlage wieder nach Hause.

Blau-Weiß Wanzleben - Quedlinburger SV 1:4 (0:0). Mit diesem Sieg und den gleichzeitigen Niederlagen von Dessau und Aschersleben dürften die Quedlinburger für ein weiteres Jahr den Klassenerhalt gesichert haben. Bei noch sechs ausstehenden Spieltagen ist zwar rein theoretisch noch einiges möglich, aber dann müssten die Ascherslebener und die Dessauer mindestens noch fünf der sechs Spiele gewinnen und der QSV alle verlieren. So leicht, wie es im Ergebnis vielleicht zum Ausdruck kam, fiel dem QSV der Sieg beim Tabellenletzten nicht. Die Quedlinburger waren zwar auch schon in der ersten Halbzeit die Spiel bestimmende Mannschaft, was jedoch an so genannten todsicheren Chancen ausgelassen wurde, ging schon über die berühmte Hutschnur. Selbst aus nächster Nähe wurde das Tor verfehlt bzw. die Schüsse waren regelrecht harmlos. Auf der anderen Seite musste QSV-Keeper Alexander Woyde eine tolle "Granate" kurz vor der Halbzeit entschärfen, um wenigstens das 0:0 in die Pause zu retten. Sicher war bei Borchardts Lattenkopfball auch etwas Pech dabei, aber so viele Gelegenheiten kann und darf man einfach nicht vergeben. Die ersten Minuten der zweiten Spielhälfte gingen sogar an die Gastgeber, die merkten, dass hier eine Überraschung möglich ist. Die Wanzlebener haben zwei, drei hervorragende "Leute" in ihren Reihen, die in der Lage sind, mit Alleingängen den Gegner ganz schön in Verlegenheit zu bringen. Aber ab etwa der 55. Minute konzentrierten sich die Quedlinburger mehr und mehr, hatten begriffen, dass der Gegner nicht mit "links" zu besiegen war. Mario Wedde erzielte mit flachem Schuss ins rechte Eck den Führungstreffer (58. Minute). Wenige Minuten später das 2:0. Marcel Könnecke fälschte einen Schuss von Andreas Weidner unhaltbar ab. Dann wurden die Bemühungen der Gastgeber belohnt, als ein Flachschuss von Nico Mattick unhaltbar im langen Eck einschlug. Doch der QSV ließ sich nun nicht mehr von der Siegesstraße abbringen. Vor allem über die linke Seite wurde Angriff auf Angriff eingeleitet, der Torwartroutinier Heine von Blau-Weiß hatte jetzt Schwerstarbeit zu verrichten, denn nun wurde das 7,32 x 2,44 Meter große Ziel von den Quedlinburgern endlich genauer anvisiert. Andreas Bernhardt stellte den Sieg mit seinen Toren zum 3:1 (73.) und 4:1 (78.) endgültig sicher, wobei sein 20 Meter-Knaller zum Endstand äußerst bemerkenswert sei. Auch in den Schlussminuten zeigten die Quedlinburger, wozu sie bei vollster Konzentration in der Lage sind. Warum aber in der ersten Halbzeit so lässig gespielt wurde - war doch in den Hinterköpfen der Gedanke vorhanden, es ist ja "nur" der Tabellenletzte?

QSV: Woyde, Kliemt, Gericke, Frye, Arbeiter, Borchardt (ab 68. Praschma), Weidner, Bernhardt, Wedde, Baum, Könnecke (ab 83. Schnabel).

SV Olympia Schlanstedt - SV Stahl Thale 1:3 (0:1). Bewundernswerte Moral bewies die Thalenser Mannschaft in Schlanstedt, denn nach knapp einer Stunde Spielzeit musste sie nur noch mit neun Spielern auskommen sowie das durch Verletzung bedingte Ausscheiden von Rieche und eine schwere Verletzung von Tietze in Kauf nehmen. Die entscheidende Szene war ein zweifelhafter Elfmeterpfiff (58.), in dessen Folge Tietze mit der gelbroten und Kersten durch unangemessenen Protest mit der roten Karte bestraft wurden. Aber Thales Keeper Hottelmann bewies einmal mehr seine Klasse und parierte den von Trapp platziert getretenen Strafstoß. Zu diesem Zeitpunkt führte die Stahl-Elf verdient mit 1:0 und baute den Vorsprung in Unterzahl gar noch aus. Thale kontrollierte in der ersten Halbzeit von Beginn an das Spiel. Dem hatte der Gastgeber kaum etwas entgegen zu setzen, weil nur Schrader (5.) und Ahrens (12.) zweimal für Torgefahr sorgten. Der Führungstreffer wurde durch Martini eingeleitet, der nach Zuspiel von Stange ein Solo mit einem Scharfschuss abschloss und Schajka den vom Torwart zurückprallenden Ball abstaubte (25.). Nach der Pause meldeten sich zunächst die Schlanstedter mit einem Kopfball von Raabe (47.) und einem Freistoß von Tantius (51.) zurück. Wenig später suchte Engel nach einem Superpass von Titsch förmlich den rechten Pfosten (55.) und zögerte somit die endgültige Entscheidung weiter hinaus. Als nach besagtem Elfmeter eine mögliche Wende im Spiel abgewehrt worden war, schlug Thale mit sehenswerten Kontern eiskalt zu. Becker bediente Stange, der in aussichtsreicher Position seinen Nebenmann Engel besser postiert sah und so das 2:0 wunderbar vorbereitete (69.). Fünf Minuten später erkämpfte sich Engel an der gegnerischen Strafraumgrenze den Ball und legte A. Winkler zum 3:0 vor. Thale verteidigte in Unterzahl aufopferungsvoll, musste aber nur noch einen Treffer von Ganso hinnehmen, der urplötzlich im Strafraum frei zum Schuss kam (78.).

Thale: Hottelmann - Tietze, Becker, Ullrich, Schajka (ab 67. min A. Winkler), Rieche (ab 46. min Kretschmer), Martini, Kersten, Titsch, Engel (ab 80. min R. Winkler), Stange

TSV Völpke - SV 1890 Westerhausen 9:0 (4:0). Das war eine deftige Klatsche und ein herber Rückschlag im Abstiegskampf. Über die gesamten 90 Minuten fand man kein Mittel, dem Gegner etwas Gleichwertiges entgegen zu setzen. Jeder einzelne Spieler war seinem Gegenspieler unterlegen. Und so spielte Völpke Katz und Maus mit der Wolfsberg-Elf. Wenn sie es für nötig hielten, zogen sie das Tempo an und machten ihre Tore, sonst spielten sie sich den Ball zu und ließen den Gegner laufen. Der Torreigen begann in der siebten Minute mit einem Elfmeter, der die 1:0-Führung bedeutete. Schon in der elften Minute hieß es 2:0, als sie durch die Abwehr marschierten. In der 21. Minute eine hohe Flanke in den Strafraum und mit ihrer Kopfballüberlegenheit erzielten sie das 3:0. Das Spiel war schon längst entschieden, denn schon in der 26. Minute erzielten die Völpker wiederum mit einem Solo das 4:0. Und was war mit dem SV 1890? Eine einzige Tormöglichkeit durch Arndt, doch sein Ball wurde von der Linie gekratzt. Die zweite Hälfte glich der ersten, dann schon klingelte es in der 47. Minute und es hieß 5:0. Der SV Westerhausen bäumte sich nicht mehr auf und war um Schadensbegrenzung bemüht. Doch die Gastgeber spielten wie aus einem Guss und nutzten jeden Fehler kompromisslos aus. Nur zwei Distanzschüsse von N. Helmdag, die vom Keeper glänzend pariert wurden, waren die Ausbeute der Wolfsberg-Elf. In der 65. Minute wurde die Abwehr leicht ausgespielt und es hieß 6:0. Alle Tore ähnelten sich in ihrer Vollendung und so fiel noch in der 75. Minute das 7:0, in der 80. Minute das 8:0 und in der 82. Minute wurde mit dem 9:0 der Schlusspunkt gesetzt, indem der SV 1890 wie ein klarer Absteiger aussah.

Westerhausen: Dav. Maulhardt - Den. Maulhardt, Strathausen, Rollhaus, Hartmayer, Zeitzmann (ab 46. Bicke), Schewtschuck, Mallon, Konitzer (ab 52. Bicke), Helmdag, Arndt (ab 60. Hollmann).

Germania Gernrode - TSV Aken 0:2 (0:1). Eigentlich wollten die Gastgeber die drei Punkte im Hagental behalten. So zumindest die Zielsetzung von Coach "Artur" Wenig, doch dafür kam ganz einfach zu wenig. Auch Aken, die bereits in der zweiten Minute mit 0:1 in Führung gingen, strebten das gleiche Ziel an. Vorausgegangen war ein Freistoß aus 17 Meter Entfernung und die Abwehr, in diesem Fall zu passiv und halbherzig; der Ball zappelte im Netz und war für Bothe nicht haltbar. Aber aus dem Spiel heraus überzeugten die Gäste ebenfalls nicht, sieht man von einigen flüssigen Ballkombinationen ab. Germania versuchte zwar, den Rückstand auszugleichen, doch, was man hier den Fans anbot, war einfach zu wenig. Mit Anpfiff der zweiten Spielhälfte hoffte jeder auf bessere Fußballkost. Mittlerweile war Grimmer ins Spiel gekommen, der sich zwar bemühte, aber auch nicht die entscheidenden Impulse setzen konnte. Auch Brahmann und Mattusch hatten sich zur Verfügung gestellt, um die fehlenden Stammspieler zu kompensieren. Dann in der 77. Minute eine Situation, die prägnant für das Gernröder Spiel war. Erste Ecke schießt Krone, der Ball wird abermals zur Ecke abgewehrt, zweite Ecke Krone, dritte Ecke und keiner der Germanen-Spieler bringt den Ball ins Tor. Im Gegenzug eine Minute später kann Bothe den Ball einmal abwehren, zweimal abwehren und dann steht es 0:2. Moral beweisen die beiden Oldies Gothe und Schneider. Sie treiben ihre Mitspieler immer wieder nach vorn. Doch die gut gemeinten Versuche kommen nicht mehr an. Es bleibt beim 0:2 und dabei wären diese schwachen Akener zu knacken gewesen. Ein Punkt war hier allemal möglich.

Gernrode: Bothe, Gothe, Baum, Böckler, Schneider, Herz (Brahmann), Krone, Pilkenroth (Mattusch), Hirschelmann (Grimmer), Wartmann, T. Schweinefuß.

Blau-Weiß Hausneindorf - SV Edelweiß Arnstedt 2:0 (1:0). Mit dem SV Edelweiß Arnstedt stellte sich der stärkste Aufsteiger der Saison beim SV Blau-Weiß Hausneindorf vor. Beide Mannschaften begannen die Partie sehr hektisch und überhastet. Erst nach einer Viertelstunde konnten die Blau-Weißen ihre ersten Angriffe starten. Die erste zwingende Möglichkeit führte auch sofort zum 1:0 für die Hausneindorfer. Nach einem Freistoß von Michael Obermann köpfte Renè Adelberg den Ball auch unter Bedrängnis unhaltbar ins Tor der Arnstedter. Im Gegenzug hätten die Gäste beinahe diesen Fehler wieder gut machen können, als Nils Walter frei zum Kopfball kam, doch Sascha Witte hielt den Ball sicher. Die Arnstedter waren weiter gefährlich, vor allem durch ihren Stürmer Nico Hänschen. In der 20. Minute ließ Nico Hänschen die gesamte Hausneindorfer Abwehr alt aussehen, doch sein Schuss verfehlte das Tor knapp. Gleich nach der Halbzeitpause konnten die Gastgeber ein zweites Mal jubeln. Jörg Ballhausens Flanke köpfte Andy Michalski aus spitzem Winkel zum 2:0 ins Tor. Die Partie verflachte jetzt zusehends. Verletzungsbedingt musste der Hausneindorfer Kapitän Andy Ballhausen in der 55. Minute ausgewechselt werden. Für ihn spielte dann Marc Bendler. Interessanterweise konnte sich der Schiri nicht mit ihm anfreunden und stellte ihn nach nur zehn Minuten wegen einer Nichtigkeit mit gelb / rot vom Platz. Das Spiel entglitt dem Einfluss des Unterparteiischen. So gab er auch einem Spieler der Gäste die gelb / rote Karte, obwohl dieser vorher noch keine gelbe Karte gesehen hatte. Kurz darauf revidierte er seine Entscheidung. Obwohl die Blau-Weißen einen Spieler weniger auf dem Platz hatten, waren sie nun am Drücker und spielten offensiv nach vorn. Doch in der 75. Minute folgte der nächste Schock. Die Gastgeber waren nun nur noch zu neunt. Ingo Immenroth wurde auf Anraten des Assistenten mit Rot vom Platz geschickt. Die Blau-Weißen verteidigten trotzdem clever die 2:0-Führung.

Hausneindorf: Witte, J. Ballhausen, Adelberg, B. Bendler, Immenroth, Krause, Kriegel, I. Wolf, Michalski, A. Ballhausen (ab 55. M. Bendler), Obermann.

FSV Hettstedt II - SG Dankerode 1:2 (1:2). Die beste Saisonleistung brachte der SG Dankerode drei wichtige Punkte beim Auswärtssieg in Hettstedt. Der Mannschaft wurde alles abverlangt, da die zweite Vertretung der Hettstedter mit einigen Spielern der 1. Mannschaft besetzt war. So ging der Gastgeber in der neunten Minute schon mit 1:0 in Führung. Nach einem Eckball bekam die SG den Ball nicht aus der Gefahrenzone und der Hettstedter Stürmer konnte ungehindert einschießen. Die Harzer zeigten sich aber nicht beeindruckt und spielten weiter mutig nach vorn. Einer lief für den anderen. Im Zweikampf waren die SG-Spieler meist schneller am Ball und drückten so Hettstedt in die eigene Hälfte. Nach zwei vergebenen Großchancen fiel in der 20. Minute endlich der Ausgleich. Nico Joithe wurde im Strafraum von den Beinen geholt und den fälligen Elfmeter verwandelte der erfahrene Spieler Mario Hankel sicher zum 1:1-Ausgleich. Die Gäste blieben weiter am Drücker, um ein zweites Tor nachzulegen. In der 32. Minute fiel auch das 2:1, welches vom zahlreich mitgereisten Anhang gefeiert wurde. Einen Gewaltschuss von Tom Prudlik konnte der Hettstedter Torhüter nicht festhalten. Martin Jost war zur Stelle und schoss sein Tor. Für die zweite Hälfte erwartete Dankerode einen Sturmlauf der Hettstedter Mannschaft, der auch einsetzte. Doch die Abwehr um Libero Hankel stand sehr gut und am 16 Meter war meist Schluss mit den Angriffsbemühungen der Hettstedter. Für die SG-Mannschaft gab es zahlreiche hochkarätige Konterchancen, die leider nicht genutzt wurden. In der 93. Minute der Nachspielzeit hätte sich dies noch gerächt. Ein Flachschuss aus 20 Metern wurde von einem SG-Spieler noch abgefälscht. Torhüter Seifert war schon in der anderen Ecke, aber mit einem sagenhaften Reflex drehte er den Ball noch um den Pfosten und sicherte so den Sieg.

Dankerode: Seifert, Hankel, Weidmann, Reschke, Halle, Döllner, Buchmann, Prudlik, Joithe, Jost, Born.