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Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Spitzenreiter macht kurzen Prozess

Von Thomas Tominski 01.10.2006, 16:22

Wittenberg/MZ. - Der Spitzenreiter ließ sich von dieser "geschichtlichen Steilvorlage" nicht aus dem Rhythmus bringen. Gastgeber FC Grün-Weiß Piesteritz 3:1 geschlagen, Platz eins verteidigt. Preussen-Kapitän Dirk Hannemann nach dem Abpfiff locker: "Heute haben unsere im Training einstudierten Standardsituationen endlich einmal funktioniert. Aufgrund der Steigerung im zweiten Abschnitt sind wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen."

Ein paar Meter weiter war kollektives Trübsal blasen angesagt. Der Piesteritzer Torschütze Nils Naujoks mit hängendem Kopf: "Jetzt müssen wir anfangen, uns Richtung Mittelfeld zu konzentrieren." Trainer Detlef Stache ordnete die drei Gegentore in die Rubrik individuelle Fehler ein und bemängelte zudem die fehlende Aggressivität seiner Schützlinge im zweiten Abschnitt. "Ein bisschen mehr Mut und Courage hätte ich schon erwartet." Torwart René Wiesegart kritisierte zwar das schwache Zweikampfverhalten seiner Vorderleute bei den erwähnten Gegentreffern, doch der Blick der 33-Jährigen ging Richtung Zukunft: "Wir müssen jetzt den Kopf oben behalten und nicht nervös werden."

Im ersten Abschnitt boten die Piesteritzer dem Spitzenreiter Paroli. Per aggressivem Pressing wurden die Magdeburger Schwachstellen schnell aufgedeckt, Kevin Gerstmann (11.), Nils Naujoks (19.) und Tobias Klier (35.) vergaben erste Möglichkeiten. Auf der Gegenseite überprüften Hannemann (1.) sowie Sebastian Bossmann (22.) den Leistungsstand von Keeper Wiesegart. Die beste Möglichkeit zur grün-weißen Führung verpasste Naujoks. Gegenspieler Philipp Jakuszeit im Sprintduell abgeschüttelt, Ball ans Außennetz geknallt (36.).

Nach dem Wechsel drängten die Gäste vor 200 Zuschauern zwar nicht entschlossener aber effektiver Richtung gegnerisches Gehäuse. Flanke Marcel Scheinhardt, Virginijus Dapkus trickste zwei Piesteritzer Verteidiger aus, 1:0 (51.). Magdeburg blieb nach diesem kollektiven Erfolgserlebnis am Drücker. Der zweite und dritte Treffer liefen haargenau nach dem gleichen Strickmuster ab. Freistoß Dirk Hannemann, Kopfball Sven Körner, Tor (59., 62.). Bei der ersten Ausführung dieser einstudierten Standardsituation könnte man aus Piesteritzer Sicht und bei sehr wohlwollender Betrachtungsweise noch auf den Überraschungseffekt verweisen, der zweite "Blackout" gehörte eindeutig in die Rubrik desolates Abwehrverhalten.

Grün-Weiß-Coach Detlef Stache, dessen Ablösung von den heimischen Fans zu diesem Zeitpunkt lautstark gefordert wurde, reagierte. Wellington rückte für Tim Hebsacker in die Abwehr, Marciano Voufack übernahm die Position des unter Form agierenden Flavio. Um das Spiel zu kippen, kam diese Maßnahme natürlich zu spät. Doch Wellington und Voufack brachten zumindest etwas Schwung in die schematisch ablaufenden Aktionen des Gastgebers.

Der eingewechselte Brasilianer war auch Ausgangspunkt des Piesteritzer Ehrentreffers. Zuspiel auf Naujoks, Letzterer behielt im Abschluss die Nerven, 1:3 (81.). Kurz danach stand der 34-jährige Abwehrrecke sogar selbst vor einem persönlichen Erfolgserlebnis. Nach einem Eckball von Kevin Gerstmann wurde Wellington von der Magdeburger Abwehr mit geballter Kraft noch aus der Gefahrenzone gedrängt (84.). Aufgrund dieser dritten Saisonniederlage sind die Schützlinge von Trainer Detlef Stache und Peter Kohl auf den 13. Platz abgerutscht. Dass diese Tatsache nicht allein an verschossenen Elfmetern festgemacht werden kann, zeigte die Samstags-Partie gegen den MSV Preussen.

Piesteritz: René Wiesegart, René Puhlmann, Tim Hebsacker (62. Wellington), Tobias Heede, Flavio (62. Marciano Voufack), Kevin Gerstmann, Stefan Neuberg, Marc Richter, Nils Naujoks, Heiko Wiesegart, Tobias Klier