Fußball Fußball: Unionsliga gegen Geburtenschwäche
BITTERFELD/MZ. - Von den 64 beim Fußball-Kreisfachverband Anhalt-Bitterfeld gemeldeten Vereinen stellen nur noch 14 eine A-, B- oder C-Jugend und kommen dabei auf insgesamt 25 Mannschaften. Während der Spielbetrieb in den Kleinfeldligen problemlos läuft, standen die Staffelleiter der Altersklassen A, B und C daher vor der Aufgabe, den wenigen Teams auf Kreisebene einen funktionierenden Ligaspielbetrieb zu ermöglichen. In der abgelaufenen Saison führte dieser Engpass dazu, dass der KFV-Vorsitzende des Jugendausschusses, Frank Erdmenger, zusammen mit dem halleschen Fußballfachverband eine gemeinsame Kreisunionsliga der drei Großfeldjahrgänge auf die Beine stellte.
Spielgemeinschaft holt Kreispokal
In der Kreisunionsliga kam der Staffelsieger aus Halle. Der FSV 67 sicherte sich nach 14 Spielen und 13 Siegen die Tabellenspitze, gefolgt von der SG Einheit Halle. Auf dem dritten Platz landete die Spielgemeinschaft Friedersdorf / Pouch-Rösa. Ihre vier Niederlagen holte sie sich gegen den Staffelsieger (0:6, 0:3) sowie gegen Einheit Halle (1:4) und den BSV Ammendorf (2:3). Ihren größten Erfolg feierte die SG im Kreispokal. Im Finale gegen den VfB Zscherndorf gewann sie durch je drei Treffer von Dominik Sägling und Christian Richter mit 6:1. In der Liga feierten sowohl Zscherndorf als auch der TSV Mühlbeck je drei Siege. Abgeschlagenes Schlusslicht wurde der Paschlewwer SV, der sich durch ein 1:0 gegen Zscherndorf lediglich einen Sieg sicherte. "Wir hatten das Problem, dass wir die Mannschaft so gut wie nie vollgekriegt haben", erklärte Joachim Schöne, Fußballabteilungsleiter beim Paschlewwer SV.
Das gleiche Bild bei den B-Junioren. Vier Vertreter aus Anhalt-Bitterfeld spielten mit vier halleschen Teams den Staffelsieger aus. Hier schnitten die Köthener Teams besser ab und stellten mit Blau-Weiß Schortewitz den Ligagewinner. Die Schortewitzer lieferten sich bis zum letzten Spieltag ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem BSV Halle-Ammendorf, das sie am Ende aufgrund des besseren Torverhältnisses für sich entscheiden konnten. Die Kickers Raguhn finden sich mit 21 Punkten im Tabellenmittelfeld wieder, gefolgt vom SV Edderitz. Wie bei den A-Junioren kam der Paschlewwer SV auch hier nicht über einen "Dreier" hinaus. Das Team trat oftmals in Unterzahl an, was ihm bessere Resultate verwehrte. Im Kreispokalfinale war es einmal vollzählig und konnte Schortewitz bis zum Ende der regulären Spielzeit Paroli bieten. Erst in der Verlängerung fiel die Entscheidung zugunsten des Staffelsiegers, der sich damit das Double sicherte.
Kurz vor dem Doublegewinn stand auch die Spielgemeinschaft Osternienburg / Aken bei den C-Junioren. Nachdem sie sich mit zwei Punkten Vorsprung den Staffelsieg vor der SG Einheit Halle sicherte, traf sie im Kreispokalfinale auf Rot-Weiß Thalheim. In der Liga konnte Osternienburg beide Duelle gegen die fünftplatzierten Thalheimer für sich entscheiden (3:2 und 9:1). Doch im Finale behielten die Rot-Weißen im Elfmeterschießen die Oberhand. "Natürlich wäre der Doppelerfolg schön gewesen, aber mit der Niederlage können wir leben", so Trainer Ralf Wettig, "denn der Staffelsieg ist für uns wesentlich wichtiger."
Die D-Junioren gingen mit einer Ost- und einer Weststaffel in die Saison. Am Ende stand jeweils ein Köthener Altkreisvertreter ganz oben, auch, weil sich die starken Vertretungen wie Sandersdorf, Thalheim und Bitterfeld noch in der Landesliga tummelten. So stieß Schortewitz auf wenig Gegenwehr und sicherte sich den Staffelsieg im Osten. In der Weststaffel zeigte sich der CFC Germania unantastbar und beendete die Saison ohne Punktverlust. Da die Kleinfeldligen des Kreises entweder zweigleisig (D und E) oder dreigleisig (F) ausgetragen wurden, trafen nach dem Ligaende die jeweiligen Staffelsieger aufeinander, um den Kreismeister auszuspielen. Hier gewann Schortewitz gegen die leicht favorisierten Köthener mit 4:1. Dem CFC blieb der Sieg im Kreispokalfinale gegen Blau-Weiß Quellendorf (5:1).
Titel auf Altkreise verteilt
Da bei den E- und F-Junioren keine Landesliga existiert, hätten die Bitterfelder Altkreisteams in diesen zwei Jahrgängen ihre volle Stärke unter Beweis stellen können. Doch die vier auszuspielenden Titel verteilten sich gleichmäßig auf beide Altkreise. Die Kreispokalsiege gingen dabei jeweils nach Thalheim, erst beim 10:1 gegen Edderitz (E), dann beim 6:0 gegen Löberitz (F). Die Titel der Kreismeister holten sich zwei Köthener Teams. Bei den E-Junioren gewann der CFC mit 2:1 gegen Sandersdorf. Und beim Dreierturner der F-Junioren setzte sich überraschend die SG Glauzig / Ostrau gegen Thalheim und Köthen durch. "Wir waren Außenseiter und gewinnen das Turnier - einfach Wahnsinn", freute sich Glauzigs Jugendleiter Matthias Elze.