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Fußball Fußball: Treffsicherheit im Abstdorfer Sturm

08.02.2009, 17:16

WITTENBERG/MZ. - SV Einheit Wittenberg Ruhlsdorfer BSC 3:4

Die Gäste aus Brandenburg wurden für das Landesligateam von Detlef Stache zum wirklichen Prüfstein. In der ersten Halbzeit konnten die Wittenberger nur in der Anfangsphase überzeugen. Einen abgefälschten Freistoß von Andreas Jäckel verwertete René Knabe zur schnellen Führung (3. Minute). Wenige Augenblicke später war es wieder Knabe, der nach Flanke von Marco Haseloff für den nächsten Treffer hätte sorgen müssen. Seinem Kopfball fehlte aber die Genauigkeit (10.). Von nun an setzte der Kreisligist aus Ruhlsdorf die Akzente. Konnte Martin Reichert im Wittenberger Tor zunächst gegen Christian Ebert klären (12.), so war er später chancenlos. Beim Foulstrafstoß des Mittelstürmers gab es nichts zu halten, vorausgegangen war ein Foul von Haseloff an Stefan Ebert (22.). Genau dieser Spieler erzielte die verdiente Führung der Gäste (32.). Ch. Ebert markierte danach das 3:1. Bei einem schnell vorgetragenen Konter ließ er die Wittenberger Defensive ganz schlecht aussehen (40).

In der Kabine muss dann Stache die richtigen Worte gefunden haben. Der Landesligist belagerte das Tor der Ruhlsdorfer. Chancen gab es fast im Minutentakt. Die wohl größte Möglichkeit zum Anschluss hatte dann Richard Held. Nach Flanke von Hoffmann scheiterte zunächst Ziege am Gästekeeper Matthias Kühnen, und den Nachschuss schob Held aus kürzester Entfernung neben das Tor (67.). Erst in der 70. Minute kamen die Ruhlsdorfer zu ihrer ersten Angriffsaktion im zweiten Spielabschnitt. Den Eckball konnten die Lutherstädter aber klären, und dann ging es ganz schnell. Kühn blieb nach einem energischen Solo noch an einem Abwehrbein hängen, aber der mitgelaufene Thomas Ludwig staubte ab, und es stand 2:3. Nur zwei Minuten später der schönste Angriff der Wittenberger: Über die Stationen Ziege und Schumann landete der Ball bei Kühn. Der brauchte bloß noch den Fuß hinhalten, und der Ausgleich war erzielt. Die letzte Viertelstunde gehörte dann wieder den Gästen. Zweimal konnte sich Reichert im Einheit-Tor auszeichnen (77.,80.). In der 85. Minute fiel dann der erneute Führungstreffer der Ruhlsdorfer. Einen Freistoß von Philip Mehlis fälschte Martin Thauer unerreichbar für seinen Torhüter ins eigene Tor zum 3:4 ab.

SV Graf Zeppelin 09 Abtsdorf ASG Vorwärts Dessau 3:2

Die Abtsdorfer trafen in Piesteritz auf den erwartet spielstarken Gegner - der Dessauer Kreisoberligaprimus kam mit der Empfehlung eines 7:1-Sieges gegen Mosigkau - und konnten 3:2 gewinnen. Die etwa 50 Zuschauer bekamen dabei zwei grundverschiedene Halbzeiten zu sehen. Die Mannschaften waren noch gar nicht richtig auf dem Platz, da stand es 1:0 für die Grafen. Der Ball wurde im zentralen Mittelfeld erkämpft, schnelles Umschalten auf Angriff - Pass auf Christian Hüller, der spielte den Ball weiter zu Andreas Tietel und der legte für Michael Brussies auf. Der Stürmer konnte eiskalt zum Führungstreffer verwandeln (4.). Danach gaben die Zeppeline das Spiel völlig aus der Hand - die Dessauer übten, angeführt von Spielmacher Nico Frauendorf, großen Druck aus und kamen nach einem Stellungsfehler von Andreas Schaar zum verdienten Ausgleich. Torjäger Mergenthaler vollendete per Kopf (6.). In den folgenden Minuten hätten sich die Abtsdorfer nicht beschweren können, wenn sie in Rückstand geraten wären. Angriff um Angriff rollte auf das Tor, mehrere gefährliche Torschüsse konnten vom Abtsdorfer Keeper René Wiesegart entschärft werden. Überraschend konnten die Grafen inmitten dieser Drangperiode den erneuten Führungstreffer erzielen. Wieder war es Brussies, der gekonnt verwandelte (18.). Aber auch das brachte keine Ruhe. Leider konnte die umformierte Defensivabteilung, besonders in der ersten Halbzeit, ganz und gar nicht überzeugen. So kam es wiederholt zu einem groben Abwehrschnitzer, und es stand 2:2 durch Wodke (21.). Das Fehlen der Abwehrstrategen Christian Hünl, Andreas Fritzsch und Davis Kruzius machte sich hier mehr als bemerkbar.

In der zweiten Halbzeit konnten sich die Abtsdorfer besser präsentieren, sie hielten endlich dagegen, sie engten die Spielräume von Frauendorf ein. Das stellte das junge Team der Gäste vor Probleme. Insgesamt nur noch zweimal konnten diese richtig gefährlich werden. Mergenthaler scheiterte freistehend an Wiesegart, und Frauendorf setzte einen Freistoß knapp über das Tor. Mit zunehmender Spielzeit schwanden den Dessauern die Kräfte. Jetzt konnten sich die Grafen viele Chancen heraus spielen, es fehlten aber die letzte Konsequenz und Konzentration beim Abschluss. Das Siegtor konnte nach einem langen Abschlag erzielt werden, Björn Pielorz verlängerte auf Brussies und dieser legte auf Hüller auf. Der Torjäger ließ dem Keeper keine Abwehrchance zum 3:2-Endstand (66.). "Das Defensivverhalten wird sich verbessern, der Sturm scheint die alte Treffsicherheit erlangt zu haben, alle Tore in der Vorbereitung wurden durch die Stürmer erzielt", so Wiesegart.