Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Ein Kontrahent mit kostenlosem Trainer
Dessau/MZ. - Zunächst musste Trainer Frank Stein, aufgrund eines Bandscheibenvorfalls außer Gefecht gesetzt, seinen Stuhl beim Tabellenletzten räumen. Für ihn holte Wacker-Präsident Helmuth Rieth im Alleingang den Brasilianer Joao Brenner als neuen Übungsleiter. Die Spieler aber wehrten sich dagegen und drohten mit ihrem Rückzug, trainierten nicht. In der Folge traten sowohl der neue Trainer als auch Präsident Rieth zurück, der 42-jährige Unternehmer Olaf Kalkuhl übernahm auf Grund der angespannten Finanzlage bei Wacker unentgeltlich den Trainerposten. "Bei unserem Tabellenstand hätten wir gern noch jemanden verpflichtet", meint Kalkuhl, "doch das war leider nicht möglich. Wir müssen uns mit Kampfgeist und Selbstvertrauen da unten rausholen." Am ersten Spieltag der Rückrunde zog dieses Rezept bereits, Gotha schlug überraschend Grimma mit 2:1. "So ein Trainerwechsel kann immer einen Effekt haben", weiß Andrej Murawiew, der auch in Statistiken lesen kann. In denen steht, warum Gotha das schlechteste Team der Liga ist. Gerade einmal elf Tore erzielte die Mannschaft bisher, auswärts waren es sogar nur zwei.
"Da brauchen wir nicht drumherum zu reden, Gotha müssen wir einfach schlagen", fordert Murawiew. Nach dem ausgefallenen Spiel in Neugersdorf war das Training in dieser Woche auf Grund der schlechten Witterungsverhältnisse schwierig. "Trotzdem, das Team ist stark genug", denkt Murawiew, der noch um den Einsatz von Peter Westendorf bangt. Der Abwehrchef muss nach seinem Handbruch eine Manschette tragen. "Ich hoffe aber, sie behindert nicht zu sehr", meint Murawiew. Ansonsten plant der Cheftrainer die Mannschaft so aufzustellen, wie sie vergangene Woche in Neugersdorf auflaufen sollte. Markus Jeckel spielt für den gesperrten Daniel Kurth Manndecker, die rechte Seite übernimmt Youngster Nils Naujoks. Offen ist die Entscheidung in Sachen Torhüter. Murawiew will sich heute noch einmal mit Co-Trainer Bernd Gaschka beraten, ob Stefan Spielau oder der Pole Zbigniew Kepczynski von Beginn an zwischen die Pfosten rückt.