FUSSBALL-LANDESPOKAL FUSSBALL-LANDESPOKAL: Röders Einstand gelingt, SGH-Elf scheitert in der Verlängerung
MERSEBURG. - SV Merseburg 99 - Naumburger SV 05 1:2 (1:0)
Von Beginn an spielten die favorisierten Gäste gefällig, ohne jedoch im Angriff die notwendige Durchschlagskraft zu erzielen. Nach acht Minuten wurde ein Schuss von Matthias Krause geblockt, und bereits fünf Minuten später gingen die Merseburger - mit ihrer einzigen nennenswerten Torchance der ersten Halbzeit - in Führung. Der Ex-Nebraer und in der Sommerpause vom Landesliga-Süd-Kontrahenten SV Braunsbedra zu den 99ern gewechselte Lars Dratschmidt war da knapp 20 Meter vor dem Kasten der Gäste freistehend in Schussposition gekommen, und er beförderte die Kugel ungehindert in die von ihm aus gesehen rechte untere Ecke. "Mann, der trifft - egal, wo der spielt", meinte 05-Mannschaftsleiter Uwe Henn. Und Gästetrainer Henry Röder: "Lars hat in der Vorbereitung sieben Tore erzielt, zwei davon gegen den Verbandsligisten BSV Ammendorf. Unsere Jungs kennen eigentlich seine Stärken, und dann das!"
Der frühe Gegentreffer und der Schock, dass Verteidiger Toni Henneberg schon nach 20 Minuten verletzt (ohne gegnerische Einwirkung) vom Platz musste, schienen alles andere als förderlich zu sein im Hinblick auf ein gelungenes Pflichtspiel-Debüt Röders auf der 05-Trainerbank. Dessen Mannschaft fing sich jedoch schnell wieder und erarbeitete sich noch vor der Pause neben Chancen- auch Eckenvorteile (6:1). Aber daraus machten die Naumburger zu wenig. So scheiterte ihr Kapitän Martin Pastuschek (18. / 40.) jeweils am hervorragend reagierenden Merseburger Keeper Stefan Lange.
Nach dem Seitenwechsel stellten die Gäste ihre Defensive um. Der für Henneberg gekommene Sebastian Radig (nun rechts) und Oliver Eschrich wechselten die Seiten, und jetzt lief es auch nach vorn besser. Allerdings musste 05-Torwart Stefan Leger in der 68. Minute erst einmal das zweite Gegentor verhindern, als Tino Schneider frei vor ihm auftauchte, ehe die Angriffsmaschinerie der Höherklassigen ins Rollen kam. Nach einem Foul an Martin Schneider fand Pastuschek (70.) mit seinem Freistoß aus 22 Metern erneut in Lange seinen Meister, der auch den Schuss von Schneider fünf Minuten später parierte. Aufregung herrschte dann im Merseburger Strafraum, als David Vincenz (74.) gefoult wurde, aber der insgesamt sicher amtierende Schiedsrichter Maik Tille (Wengelsdorf) pfiff nicht. Mit seiner ersten Ballberührung bereitete nur zwei Minuten später der eingewechselte Stefan Lehwald gekonnt den Ausgleichstreffer vor, den Schneider mit einem Flachschuss ins lange Eck erzielte. Nun wurden die Platzherren förmlich überrollt. In der 82. Minute warteten die einschussbereiten Lehwald und Chris Klang nach sehenswertem Angriff über Martin Reinicke auf den Ball, aber ihre Aufgabe erledigte Merseburgs Verteidiger Marcel Felmuth nach Schneiders scharfer Hereingabe mit einem Eigentor zum 1:2. In der Schlussphase vergaben Lehwald und der ebenfalls eingewechselte Torsten Menzel weitere gute Möglichkeiten zum Ausbau des Ergebnisses. "Ich bin letztlich zufrieden, weil wir uns allein in der zweiten Halbzeit ein Chancenverhältnis von 8:1 erarbeitet und deshalb am Ende verdient gewonnen haben. Hoffentlich haben wir das Weiterkommen mit Toni Hennebergs Verletzung angesichts unserer ohnehin angespannten Personalsituation nicht zu teuer bezahlt", sagte Henry Röder nach dem Abpfiff. Beim Verbandsliga-Start am kommenden Sonnabend in Völpke müssen die 05er neben den derzeit Verletzten noch auf Rico Dornau verzichten, dessen Tochter an diesem Tag eingeschult wird.
Naumburg 05: Leger - Henneberg (20. S. Radig), Schulze, O. Eschrich; Dornau, Vincenz (75. Lehwald); Klang, M. Reinicke, Pastuschek; Schneider (87. Menzel), Krause.
VfB Imo Merseburg - SG Herrengosserstedt 4:2 n.V. (1:0, 1:1)
Im Duell der beiden Staffelkonkurrenten der Landesliga Süd gingen die Gastgeber (Siebter der Vorsaison) bereits nach zehn Minuten in Führung, als die Abwehr des SGH-Teams nicht ganz im Bilde war. In der ersten Halbzeit war der VfB feldüberlegen, aber nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste aus dem Westzipfel des Burgenlandkreises besser, und Mychailo Husak - im vergangenen Spieljahr mit 30 Treffern bester Schütze der Liga - staubte in der 65. Minute zum 1:1 ab. "Der Knackpunkt in dieser Partie war wohl die Ampelkarte für Marc Eschrich", meinte später Herrengosserstedts Vereinsvorsitzender Andreas Ehrhardt. Eschrich hatte - kaum, dass zwei Minuten in der Verlängerung gespielt waren - wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen. In Unterzahl kassierten die Gäste zwei weitere Gegentore (100. / 103.), ehe Benjamin Hackbarts Anschlusstreffer (115.) noch einmal Hoffnung aufkeimen ließ. Das 4:2 in der Schlussminute zerstörte diese jedoch. "Was das Schiedsrichter-Trio in diesem fairen Spiel zeigte, hatte WM-Niveau", schimpfte Andreas Ehrhardt. Bei jedem Husten oder wenn ein Spieler nur mal "Mensch, Schieri!" gerufen habe, sei gleich der gelbe Karton gezeigt worden. Allerdings, so der SGH-Chef weiter, seien beide Team gleichberechtigt behandelt worden, und Marc Eschrichs Ampelkarte sei - im Gegensatz zu vielen anderen Entscheidungen - durchaus nachzuvollziehen gewesen.
Herrengosserstedt: M. Haller - R. Haller, Maherovych, Krumbholz (80. Bisch), Ganzer (60. Schmiedmann), Rosenbaum, Bechstedt, Girimchanow, Husak (97. Kahle), B. Hackbart, M. Eschrich (91. Gelb-Rot).