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Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Aufstiegseuphorie plus frisches Blut

Von THOMAS SCHAARSCHMIDT 09.07.2009, 17:15

BITTERFELD/MZ. - Urlaubs- und arbeitsbedingte Absagen hatten den VfL-Kader dezimiert und ließen Rasym keine andere Wahl, als die Sporttasche einzupacken und selbst mit aufzulaufen. "Ein einmaliges Aushelfen, kein Comeback", wehrte Rasym nach den neunzig Minuten ab. Was er von seinem Team live aus nächster Nähe auf dem Rasen gesehen hatte, lud auch nicht unbedingt zum weiteren Mitspielen ein. Doch das 1:6 bei Kreisoberligist Friedersdorf wollte Rasym am Ende dann doch nicht überbewerten. "Es war früh in der Vorbereitung und wir haben eben noch viel zu tun."

Junge Spieler im Fokus

Schon lange hat der Verein darauf hingearbeitet, die Landesklasse zu verlassen. "Der Aufstieg war für unser Umfeld zwingend notwendig", gibt Rasym zu, "wir wollen einfach einen Schritt nach vorn machen." Das gilt auch für die Strukturen. "Dinge im Hintergrund wie das Büro, die Buchhaltung und die gastronomische Versorgung müssen verbessert werden." Finanziell übernimmt sich der Verein in der Landesliga jedoch nicht. "Es gab den einen oder anderen Spieler auf dem Markt", weiß Rasym, "aber vieles ist da einfach nicht bezahlbar." Nicht zuletzt deshalb hat sich der VfL entschieden, junge Leute, vorrangig aus der Region, zu verpflichten. Mit Patrick Desselberger und Dominik Sägling kamen vom SV Friedersdorf zwei Talente, die offensiv variabel einsetzbar sind. "Sie sollen an die erste Mannschaft herangeführt werden." Die Verpflichtung von Schlussmann Christian Schneider (HSV Gröbern) soll für erhöhten Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition sorgen. Rasym sieht hier den bereits 42-jährigen Steffen Fritzsche noch "mit einer Nasenbreite Vorsprung" als Nummer eins, dahinter heißt das Duell ab sofort nun Christian Schneider gegen Martin Böckler.

Als "herausragende" Qualitätsverpflichtung bezeichnet der Manager den Wechsel von Michael Wenzig vom FC Halle-Neustadt. Der 25-Jährige ist ein Defensiv-Allrounder und durchlief die Jugendschule des Halleschen FC. Nach einem Kreuzbandriss und gut zehn Monaten Pause muss Wenzig jedoch körperlich erst wieder langsam an Landesliga-Niveau herangeführt werden. Als Alternative für die rechte Seite ist Ron Völkel (19) eingeplant, wie Wenzig kommt er vom FC Halle-Neustadt. Aus dem eigenen Nachwuchs stößt mit Basel Al-Suliman ein weiterer Offensivspieler in den Kader. Mit dessen Zusammensetzung ist Rasym zufrieden, weiß jedoch auch um die Probleme. "Wir sind noch nicht gleichmäßig besetzt, der zweite Anzug hat ganz sicher noch Nachholbedarf."

Klassenerhalt das Ziel

In der neuen Landesliga, die statt bisher drei nur noch zwei Staffeln umfasst, sieht Rasym eine Herausforderung. "Als Aufsteiger zählt natürlich zuallererst der Klassenerhalt", sagt Rasym, "wenn es gut läuft, spielen wir vielleicht auch um Platz acht mit." Rasym hofft, dass dem fast komplett zusammengebliebenen Aufstiegsteam noch die Euphorie der Vorsaison anheftet. Unter Druck aber setzen die Verantwortlichen niemanden. "Alles was nach oben geht, kann sein, muss aber nicht." Entscheidend ist im Sportpark etwas anderes. "Wir wollen uns bemühen den Zuschauerzuspruch weiter zu steigen und setzen dabei natürlich auch auf die Derbys". Im Schnitt knapp 150 Fans kamen im vergangenen Jahr zu den Bitterfelder Partien, dank Gegnern wie Dessau 05, Germania Roßlau und Rot-Weiß Thalheim dürfte diese Zahl anwachsen.

Langfristig hat der Verein sein Ziel, sich als Nummer drei der regionalen Fußballszene zu etablieren, weiter im Blick. "Momentan stehen die Thalheimer noch vor uns", gibt Rasym zu. Die Möglichkeit zum Duell aber gibt es nun.