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Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Es fehlt das Köpfchen von Börsch

Von THOMAS RINKE 23.11.2008, 18:03

WEISSANDT-GÖLZAU/MZ. - Mit breiter Brust hätte der Tabellenführer ins Spiel gegen den FSV Nienburg gehen können, nachdem man vergangene Woche 3:0 in Alsleben gewann. Stattdessen wirkte das Team verunsichert und erschreckend ideenlos. Die Quittung gab's nach 90 Minuten - die Nienburger gewannen verdient mit 2:1.

Trainer René Kausmann, der als Libero 90 Minuten durchspielte, sah die Partie so: "Wir haben vorne keine Präsenz gezeigt", erklärte der Coach, "und wenn man nicht präsent ist, wie will man dann so ein Spiel gewinnen?" Ohne die händeringend vermissten Offensivkräfte Mirko Töpfer (rotgesperrt) und Ronny Börsch (5. Gelbe Karte) erspielte sich Gölzau kaum nennenswerte Torchancen. Gewöhnlich sorgen Standards für Gefahr im Strafraum des Gegners, doch am Samstag sorgten ein böiger Wind und ein fehlender Börsch für Harmlosigkeit bei ruhenden Bällen. Es war sogar ein missglückter Freistoß, der im ersten Abschnitt die beste Torchance für Gölzau einbrachte. Peter Bergks Schussversuch prallte an der Mauer ab, den zweiten Versuch setzte Steffen Schliemann mit vollem Risiko am Pfosten vorbei (20.).

Anders die Gäste aus Nienburg. Nach einer Ecke köpfte Kausmann den Ball zentral heraus, in den Fuß von Sebastian Burchardt. Der zögerte nicht lange und erzielte mit einem noch abgefälschten Schuss das 0:1. Auch das zweite Tor für Nienburg fiel nach einem Standard - jedoch einem Gölzauer. Ronny Wolter setzte seinen Schuss in die Mauer. Während er beim Schiedsrichter ein Handspiel reklamierte, lief über rechts bereits der blitzsaubere Konter der Gäste. Ein Pass in die Zentrale auf den sträflich allein gelassenen Sven Goldhorn war die Vorlage zum 0:2 kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Gölzau stand unter Zugzwang. Doch anstatt auf den Anschlusstreffer zu drängen, nahmen erst einmal die Nienburger das Spiel in die Hand. Zweimal scheiterten die Gäste bis zur 55. Minute an Keeper Kai Lieske, bei weiteren Angriffen fehlte die Genauigkeit beim letzten Pass. Gölzau blieb also im Spiel und schaffte in der 73. Spielminute den Anschlusstreffer durch den ansonsten unauffälligen Torsten Eichelbaum. Wer jetzt eine Schlussoffensive der Heimelf erwartete, der wurde bis zum Abpfiff enttäuscht. Viele Ballverluste im Spielaufbau brachten den Angriffsmotor ins Stottern und sorgten dafür, dass sich die Defensive - da alle Hände voll zu tun - nur sporadisch an den Ausgleichsbemühungen beteiligen konnte. Nienburg stand hinten in stetiger Überzahl sicher und ließ keine weitere Torchance zu. Wie die Jungfrau zum Kinde wäre Gölzau beinahe doch noch zum Ausgleich gekommen. Unbedrängt faustete der Nienburger Torhüter einen harmlosen Flugball in der Nachspielzeit Zentimeter über das eigene Tor. "Den Ausgleich hätten wir wohl nicht verdient gehabt", meinte Kausmann zu diesem Beinahe-Geschenk.

Da die Partien der Verfolger vom CFC Germania (bei Askania Bernburg II) und Schwarz-Gelb Bernburg (in Gröbzig) ausfielen, bleibt Gölzau auch nach dem zwölften Spieltag auf dem ersten Platz.

Tore: 0:1 Burchardt (25.), 0:2 Goldhorn (45.), 1:2 Eichelbaum (73.).

Aufstellung Gölzau: Lieske, Henschel (85. Zabel), Rathmann, Kausmann, Scheller, Eichelbaum, Bergk, Wolter, Schliemann (55. Köhler), Strauss, Buchholz.